Stadt Luzern

«Wir sind wütend» – Klimastreik gegen Autobahnausbau Bypass

15. März 2024, 20:11 Uhr
Die aktuelle Verkehrspolitik führt laut Klimastreik mit Vollgas in die Klimahölle.
© SDA/Reto Legena
Vergangene Woche erhielt das Bypass-Projekt die Baugenehmigung vom Bund. Die zahlreichen Ausbauten der Autobahnen stossen dem Klimastreik Zentralschweiz aber sauer auf. Er organisierte daher am Freitagabend eine Demo in der Stadt Luzern.

Das Projekt Bypass ist der Umsetzung vergangene Woche einen grossen Schritt näher gekommen. Das 1,8 Milliarden-Projekt erhielt die Baugenehmigung vom Bund. Der Bypass sieht einen Ausbau der Autobahn zwischen Emmen-Süd und Kriens-Luzern vor.

Mit der Plangenehmigung sei ein Meilenstein erreicht, schrieb die Staatskanzlei Luzern. Man brauche den Bypass, weil mit ihm an einer neuralgischen Stelle auf der Autobahn A2 der Transitverkehr vom örtlichen Verkehr getrennt werden könne.

«Mehr Strassen bedeuten nicht weniger Verkehr»

Doch das sehen längst nicht alle so. Vor allem dem Klimastreik Zentralschweiz passt die Genehmigung ganz und gar nicht. «Mehr Strassen bedeuten immer auch mehr Verkehr – das können wir uns aber nicht leisten», heisst es in einer Mitteilung.

Um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten, müsse der Autoverkehr sofort massiv reduziert werden. «Es ist absurd, in einer Zeit, in der immer mehr Menschen unter den Auswirkungen der Klimakrise leiden, Geld und Ressourcen für etwas zu verwenden, was es so gar nicht mehr geben dürfte. Durch den Bau neuer Autobahnen wird die Klimakrise förmlich in Beton gegossen», meint Ella Frei vom Klimastreik Zentralschweiz.

Demo in der Stadt Luzern

Daher gingen 200 Personen am Freitagabend in der Stadt Luzern auf die Strasse, um für ihre Meinung einzustehen und gegen die geplanten Autobahnprojekte zu demonstrieren. Ella Frei sagt: «Der ÖV beispielsweise muss endlich bezahlbar werden. Es ist eine Frechheit, dass der Bund die Billettpreise erhöhen lässt, während doch genau die öffentlichen Verkehrsmittel die Lösung wären, um effizient von A nach B zu kommen.» Geht es nach ihr, braucht es keinen Ausbau der Autobahnen, sondern eine neue Verkehrspolitik.

Das ist beim Bypass geplant

Der Bypass wird über einen neuen, 3,5 Kilometer langen Tunnel Ibach im Norden der Stadt Luzern und Kriens im Süden verbinden. Die Verbindung soll vom Transitverkehr genutzt werden. Die heutige Autobahn durch den Sonnenbergtunnel soll zur Stadtautobahn werden. Im Endeffekt soll der Bypass zu einer Entlastung des Strassennetzes in der Stadt Luzern und in der Agglomeration führen. Zum Projekt gehört im Norden von Luzern auch ein Ausbau der A14 auf sechs Spuren. Der Tunnel Rathausen wird deswegen um eine dritte Röhre ergänzt.

Quelle: PilatusToday / Janine Schaub / David Migliazza

(van)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 15. März 2024 20:08
aktualisiert: 15. März 2024 20:11