Urner Start-up will die Baubranche revolutionieren
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Millionen für etwas ausgeben, ohne es jemals zuvor gesehen zu haben. Bei neugebauten Häusern und Wohnungen ist dies die Regel. Nur durch visuelle Pläne und Modelle in Kleinformaten entscheiden sich Menschen für ihr neues Zuhause. Ein Start-up-Unternehmen aus Erstfeld füllt nun diese Nische.
Seit April können Architekten und Bauherren «Mister Beam» die Pläne von Grundrissen zusenden. Diese werden dann mit vier Beamern auf den Boden projiziert. «Mit mobilen Wänden und Möbeln können wir folglich die Räume 1:1 nachbauen», sagt Geschäftsführer Urs Tresch und fügt an: «Dadurch können unsere Kunden verschiedene Optionen ausprobieren und sich das Raumgefühl direkt vorstellen.»
Für sein Start-up hat Tresch einen alten Theatersaal umbauen lassen. «Das System hat seine Grenzen bei maximal 200 Quadratmetern», erklärt der Geschäftsführer. Interessant sei dies aber auch für kleine Dinge, wie beispielsweise Steckdosen. «Erkennt man hierbei bereits vor dem Baustart Probleme, kann man dadurch hohe Kosten von nachträglichen Abänderungen sparen.» Mit seiner Idee will Tresch «Brücken zwischen Architekten und Kunden» schlagen.
Für Architekten eine sinnvolle Ergänzung
Thom Huber ist nicht nur Architekt, sondern auch Treschs Schwager. Er hat den Start-up-Gründer bei der Konkretisierung des Projekts beraten. Das Ergebnis findet Huber interessant: «Es ist für uns Architekten eine sinnvolle Ergänzung zu Modellen und 3D-Simulationen, die wir bereits haben.»
Vor allem für grosse Genossenschaften bringe die Dienstleistung von «Mister Beam» mit wenig Aufwand viel Ertrag. «Aber auch bei Einfamilienhäusern oder Klassenzimmern kann ich mir vorstellen, dass es sehr hilfreich sein kann.» Für einen Architekten sei es wichtig, die Räume in echt zu erleben. «Auch wir stossen manchmal beim räumlichen Vorstellungsvermögen an unsere Grenzen.»
(red.)