Kanton und Stadt wollen 10 Millionen für Theaterplanung

4. Juli 2016, 17:24 Uhr
Insgesamt soll das geplante Musiktheater 208 Millionen Franken kosten

Für die weitere Planung des Musiktheaters „salle modulable“ beantragen die Regierungen von Stadt und Kanton Luzern sowie die Stiftung „salle modulable“ einen Projektierungskredit von fast 12 Millionen Franken. Insgesamt soll das geplante Musiktheater auf dem „Inseli“ hinter dem Luzerner KKL 208 Millionen Franken kosten.

Die Planung der Salle Modulable in Luzern schreitet voran. Die Projektierungskosten werden auf knapp 12 Millionen Franken veranschlagt. Die Stiftung Salle Modulable soll davon 2 Millionen übernehmen, der Kanton 7 Millionen Franken und die Stadt 3 Millionen Franken. Vor drei Monaten hatten die Regierungen von Kantons und Stadt Luzern erklärt, dass das neue Theater in unmittelbarer Nähe zum KKL Luzern im Inseli-Park am Vierwaldstättersee erstellt werden solle. Die
Stimmberechtigten der Stadt werden am 27. November über den Standort und damit auch über die Weiterführung des Projektes befinden.

Vielfältig nutzbar

Herzstück des geplanten Hauses ist ein flexibel nutzbarer Saal mit bis 750 Plätzen. Dazu kommen eine kleine Bühne mit 200 Plätzen sowie Studios und ein Foyer mit Café. Die Salle Modulable soll das alte Luzerner Theater ablösen und auch von Lucerne Festival und der Freien Szene genutzt werden. Am Projekt beteiligt sind verschiedene Partner. Neben Stadt und Kanton Luzern sind dies die Stiftung Luzerner Theater, die Stiftung Lucerne Festival und die Stiftung Salle Modulable, die das Lucerne Festival 2008 zur Realisierung des Hauses geschaffen hat.

Hohe Kosten für die öffentliche Hand

Der Neubau wird nach heutigem Planungsstand 208 Millionen Franken kosten. Davon entfallen 160 Millionen Franken auf das Gebäude. Die Stiftung Salle Modulable soll 80 Millionen Franken beisteuern, Private und Kulturinstitutionen 35 Millionen Franken. Die öffentliche Hand müsste die Restkosten von 93 Millionen Franken übernehmen. Der Regierungsrat und der Stadtrat stufen die Kosten für den Bau (aber auch die erwarteten jährlichen Betriebskosten von 31 Millionen Franken) als zu hoch ein. Politisches Ziel ist es, die Kosten zu senken. Die Volksabstimmungen über den Baukredit sind für den Mai 2019 vorgesehen.

Kritik vom Hauptnutzer Luzerner Theater

Der geplante Luzerner Theaterneubau Salle Modulable ist noch nicht auf die Bedürfnisse des Luzerner Theaters als produzierendes Haus ausgerichtet. Birgit Aufterbeck, Präsidentin der Stiftung Luzerner Theater, sagte, das Theater könne das Haus so nicht akzeptieren. Das in der Studie erarbeitete Betriebs- und Raumkonzept passten nicht zu einem produzierenden Theater. Eine vom Luzerner Theater initiierte Arbeitsgruppe soll nun eine Lösung finden.

80 Millionen Franken von einem Mäzen

Angestossen worden war die Salle Modulable durch eine Zusage eines Mäzenen in der Höhe von 120 Millionen Franken. Planungs- und Prozesskosten reduzierten den Betrag auf rund 80 Millionen Franken. Erhalten wird die Stiftung Salle Modulable den Betrag nur, wenn sie das mit den Mäzenen vereinbarte Projekt in dem vereinbarten Fahrplan realisiert. Lucerne Festival möchte mit der Salle Modulable seinen bisherigen Konzertbetrieb mit innovativem Musiktheater ergänzen. Zudem soll der Neubau als Ersatz für das heutige Luzerner Theater dienen. Um langfristig den Theaterbetrieb fortzuführen, müsste das Haus an der Reuss saniert und erweitert oder durch einen Neubau ersetzt werden, was 40 respektive 80 Millionen Franken kosten dürfte.

9. März 2020 - 14:53

Interview mit dem Luzerner Kulturdirektor Reto Wyss zum Projektierungskredit für das Musiktheater «Salle modulable»

Urs Schlatter
9. März 2020 - 14:53

Salle Modulable: Hohe Planungskosten und Kritik aus Fachkreisen

Matthias Oetterli
veröffentlicht: 4. Juli 2016 17:22
aktualisiert: 4. Juli 2016 17:24