Stadt Kriens verschätzt sich um über 60 Millionen Franken
Die Stadt rechnete mit 10,8 Millionen Franken bei den Firmensteuern, wie aus der Mitteilung der Stadt Kriens vom Montag hervorgeht. Eingenommen wurden 62,9 Millionen Franken. Als Grund wird das Erstarken des Wirtschaftsstandorts Kriens dank neuer Firmen rund um den Bahnhof Mattenhof genannt.
Bei den Steuererträgen budgetierte die Stadt 93,2 Millionen Franken, erzielte aber 153,1 Millionen Franken. Weiter positiv auf die Rechnung ausgewirkt hätten sich höhere Steuer-Nachträge aus den Vorjahren von natürlichen Personen, tiefere Aufwendungen bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe und höhere Einnahmen bei den Sondersteuern.
Geld und Budget: Ein hitziges Thema in Kriens
In den vergangenen Jahren hätten die meisten Finanzkennzahlen der Stadt Kriens auf rot gestanden, heisst es in der Medienmitteilung: «Ein strukturelles Defizit, eine Budgetfestsetzung durch den Kanton Luzern im Jahr 2021 und hohe Investitionsausgaben sorgten in der politischen Debatte immer wieder für rote Köpfe.»
«Wir spüren heute die Auswirkungen davon, dass der Wirtschaftsstandort Kriens dank neuer Firmen rund um den Bahnhof Mattenhof deutlich erstarkt ist», wird dazu Stadtpräsidentin Christine Kaufmann-Wolf in der Medienmitteilung zitiert.
Trotz rosiger Zukunft – Stadtpräsidentin hebt den Mahnfinger
Die Stadt hält fest, dass die Steuererträge in den kommenden Jahren durch die Umsetzung laufender Bauvorhaben wie der Pilatusarena oder dem Mattenplatz weiter wachsen würden. Aufgrund dieser Entwicklung wechsle Kriens ab 2026 im kantonalen Finanzausgleich wieder von der Nehmer- auf die Geberseite.
Die guten Ergebnisse von einigen international tätigen Firmen stimmen die Stadt positiv. Kriens werde auch in Zukunft davon profitieren, erklärt Kaufmann-Wolf. Gleichwohl hebt sie den Mahnfinger: «Die Dimension der diesjährigen Zusatz-Erträge bei den Steuern wird für Kriens trotz allem nicht zum Alltag!»
Eigenkapital steigt auf 107 Millionen Franken
Seit 2008 habe Kriens die Jahresrechnung im Minus abgeschlossen und lebte weitgehend von der Substanz. Dank der zusätzlichen Einnahmen sei das Eigenkapital nun auf 107 Millionen Franken angestiegen, wodurch nun sieben der acht Kennzahlen auf grün stünden.
Beispielsweise sank die Nettoschuld pro Einwohner inklusive Selbstfinanzierung von 4783 Franken auf 1325 Franken. Damit liegt sie unter den vom Kanton Luzern vorgegebenen 2500 Franken. Einzig rot sei noch die Nettoschuld ohne Selbstfinanzierung. Diese liegt bei 3888 Franken. Der kantonale Richtwert beträgt 3000 Franken.
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(red./sda)