Live dabei beim Kampf um Festsieg in Nottwil

Eigentlich wäre alles hergerichtet für einen erneuten Triumph des Sörenbergers Joel Wicki. Nach seinem Sieg am ESAF 2022 in Pratteln bestätigt er mit dem Festsieg des ersten Kranzfests der diesjährigen Saison seine Favoritenrolle. Damit er sich am Luzerner Kantonalen wieder feiern lassen kann, muss Wicki erst einige Kaliber auf den Rücken legen.

Luzerner Eidgenossen-Quintett

Ein Heimsieg am 14. Mai? Durchaus vorstellbar wirft man einen Blick auf die Teilnehmerliste des Luzerner Kantonalen. Nebst dem Schwingerkönig höchstpersönlich darf sich auch sein Klubkollege, zweifacher Gewinner und Titelverteidiger des Luzerner Kantonalen Erich Fankhauser zu den Mitfavoriten zählen. Am Schwyzer Kantonalen verpasste der 32-Jährige mit zwei Gestellten und drei Siegen in den ersten fünf Gängen die Chance auf den Schlussgang.

Zwei Kantonalfestsiege in Luzern darf auch Sven Schurtenberger verbuchen. Der Sennenschwinger aus Buttisholz zeigt seit Jahren gute Leistungen im Sägemehl, scheitert zuletzt aber immer wieder an der Konstanz. Gerade die ersten Gänge misslingen dem 31-Jährigen des Öfteren. Gelingt ihm vor heimischem Publikum wieder seine Form zu finden?

Für den 25-jährigen Joel Ambühl vom Schwingklub Wiggertal war sein Festsieg am ISAF 2021 in Ibach der Höhepunkt seiner noch jungen Karriere. Im letzten Jahr schaffte es der Baumaschinenführer dann, sich in Pratteln einen Kranz zu sichern. So startet Ambühl zum ersten Mal als Eidgenosse in die Schwingsaison. Das heisst für ihn aber auch, dass ihm stärkere Gegner zugewiesen werden. Das einheimische Eidgenossen-Quintett ergänzt Stefan Stöckli. Seinen Eidgenössischen Kranz gewann er 2016. Auf einen Kranzfestsieg wartet Stöckli noch.

Wie fit ist Reichmuth?

Er ist zwar kein Luzerner, trotzdem dürfte der Zuger Sennenschwinger Pirmin Reichmuth auch am 14. Mai viele Fans in Nottwil haben. Der 27-Jährige musste nach 2019, wo er vier Festkranzsiege holte, verletzungsbedingt für 33 Monate pausieren. Unklar war, ob der Schwinger aus Cham nach einer so langen Absenz direkt wieder an seine vorherige Form anknüpfen kann.

Mit einem starken Ergebnis am ESAF in Pratteln, dem Sieg am Aargauer Kantonalschwingfest 2022 und einer unglaublichen Bilanz in der bisherigen Saison 2023 – 3 von 3 gewonnene Rangfeste (Engelberg, Sarnen, Pfäffikon) und 17 Siege, 1 Gestellter in 18 Gängen – bleiben keine Zweifel: Reichmuth ist zurück und will es wissen. Am Luzerner Kantonalschwingfest darf man vom Zuger also erwarten, dass er es den Einheimischen um Schwingerkönig Wicki schwer machen wird.

Der zweite Zuger Eidgenosse, der in Luzern antreten wird, ist Marcel Bieri – Gewinner des Zuger Kantonalschwingfests 2021. Zusammen mit dem Schwyzer Christian Schuler sind also drei starke Innerschweizer Eidgenossen darauf aus, den Heimsieg am 14. Mai zu verhindern.

Nick Alpiger führt Gäste an

Von den Gästen lässt vor allem Nick Alpiger aufhorchen. Der Zweitplatzierte des ESAF 2022 in Pratteln reist mit zwei Teamkollegen vom Aargauer Schwingklub Lenzburg an. Vom Oberthurgauer Schwingerverband werden drei weitere Gäste erwartet.

Nichteidgenossen nicht zu unterschätzen

Noch keinen Kranz am Eidgenössichen geholt, dafür aber gute Voraussetzungen bringen junge Schwinger aus der Innerschweiz mit. Zum einen wäre da der Urner Lukas Bissig, der 2022 am Urner Kantonalen den mit 52 Kränzen geschmückten Reto Nötzli unerwartet auf den Rücken legte.

Auf eine gute Saison 2022 kann auch Marc Lustenberger zurückblicken. Am ISAF in Ennetbürgen sorgte der 20-Jährige mit seinem Sieg gegen den 18 Jahre älteren Eidgenossen Andi Imhof für eine tobende Arena. «Es ist für mich meistens auch eine gute Verteidigung, wenn ich auf Angriff schwinge», meinte der Entlebucher damals zu Tele 1 und PilatusToday.

Surentaler sind hungrig auf Kränze

Den einheimischen Teilverbands- und Bergkranzschwinger Reto Kaufmann sollte man ebenfalls im Auge behalten. Er führt ein talentiertes Surentaler Team ans Luzerner Kantonale. Mit Jahrgang 2006 startet Elias Lüscher als einer der jüngsten in Nottwil und könnte für eine Überraschung im einen oder anderen Gang gut sein. Ob es ihm gelingt, den ersten Kranz Zuhause zu holen, könnt ihr am 14. Mai ab 7.30 Uhr live im Stream oder Ticker auf PilatusToday oder im Fernsehen bei Tele 1 mitverfolgen.