Klimawandel

Das Wetter spielt verrückt: Die letzten Monate waren zu heiss

Janis Schaller, 17. November 2023, 16:29 Uhr
Es erstaunt kaum noch, aber auch der Sommer 2023 war wieder deutlich zu heiss. (Symbolbild)
© Getty Images
Der Frühling war zu nass, der Sommer zu trocken und der Herbst zu heiss. In den letzten Monaten war ziemlich vieles nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Die zusammengefassten Zahlen und Fakten dazu findest du hier.

Der Sommer 2023 geht als 5. wärmster der Schweiz seit Messbeginn in die Geschichte ein, schreibt MeteoSchweiz. Weltweit gesehen war es sogar der wärmste überhaupt. In der Zentralschweiz trug eine späte, aber intensive Hitzewelle Ende August ihren Teil dazu bei. Diese zog sich durch den September, der gleich mehrere Temperaturrekorde gebrochen hat. Der September 2023 war gar der wärmste seit Messbeginn in der Schweiz. Auch der Oktober machte noch lange mit auffällig hohen Temperaturen auf sich aufmerksam.

Die Temperaturen waren weit über der Norm

Von Juni bis September waren die Temperaturen überdurchschnittlich hoch. Besonders der Monat Juni, mit ganzen 2,9 Grad über der langjährigen Norm, war definitiv zu warm. Mit 300 Sonnenstunden in Luzern war auch dieser Wert auffällig hoch im Gegensatz zum Normalwert, der für den Monat Juni bei 187 Stunden liegt. Dies kann man aus dem regelmässig publizierten Klimabulletin des Bundesamtes für Metrologie entnehmen.

Über alle drei Sommermonate gesehen, lag der Temperaturdurchschnitt in der Schweiz 1,6 Grad über der Norm, der sich auf den Zeitraum von 1990 bis 2020 bezieht.

Niederschläge hielten sich in Grenzen

Was im Frühling zu viel vom Himmel fiel, fehlte im Sommer. Vor allem im Juni regnete es in der ganzen Zentralschweiz viel zu wenig. In Schwyz regnete es nicht mal die Hälfte von dem, was es in den vergangenen Jahren hatte. Ähnlich sieht es bei den anderen Zentralschweizer Messstationen aus. Einzig im August wurde es, Luzern ausgenommen, leicht überdurchschnittlich nass, gibt MeteoSchweiz bekannt. Die im Juni ausgebliebenen Niederschläge konnten damit aber niemals wettgemacht werden.

Hier wäre eigentlich der Sihlsee. Doch gibt es im Sommer zu wenig oder keinen Niederschlag, sieht er dann so aus.

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Rekorde purzeln – vor allem im Herbst

Rekorde gab es in diesem Jahr erneut – wenn auch nicht unbedingt auf positive Art und Weise. Beispielsweise wurde die Nullgradmarke geknackt. Diese stieg in diesem Sommer nämlich auf ganze 5298 Meter über Meer. Der bisherige Rekord wurde dabei um 114 Meter übertroffen. Zudem wurde in La Chaux-de-Fonds eine Sturmböe mit 217 km/h gemessen. Das ist fürs Flachland ein neuer Rekord. Bei diesem Gewitter wurden 40 Personen verletzt und es gab ein Todesopfer.

Alles in allem hat sich der Sommer in der Schweiz im Vergleich zu der vorindustriellen Periode um 2,3 Grad erwärmt. In den vergangenen Jahren haben sich die überdurchschnittlich warmen Sommer aber stark gehäuft. Der Hitzesommer 2003 bleibt dennoch unangetastet – bislang.

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Im Herbst wurden in der Schweiz zwei Mal Polarlichter gesichtet. Das hat übrigens nichts mit dem Klimawandel zu tun, ist trotzdem verrückt. Das ganze Spektakel kannst du in diesem Artikel noch einmal geniessen.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 17. November 2023 16:29
aktualisiert: 17. November 2023 16:29