Der Rigimarsch ist gerettet – Teilnehmende müssen sich aber an «Marschreglement» halten
Jährlich wandern knapp 2000 Läuferinnen und Läufer in der Nacht vor Auffahrt von Bremgarten auf die Rigi. Im Freiamt ist die Wanderung als Rigimarsch bekannt und erfreut sich grosser Beliebtheit. Ende Mai hat der Verein «Rigi91 Zufikon» jedoch kommuniziert, dass es sich beim Rigimarsch 2023 womöglich um die letzte Ausgabe handeln könnte. Der Grund: Einige wenige Läuferinnen und Läufer verhielten sich respektlos gegenüber den Gastgebern im Restaurant Rigi Kulm.
Rigimarsch findet wieder statt
Für Fabian Flück, Präsident des Vereins «Rigi91 Zufikon», war es wie ein Stich ins Herz, als er vom Verhalten einiger seiner Läuferinnen und Läufer hörte. «Die Gastgerber des Restaurants Rigi Kulm kamen auf uns zu und informierten uns, dass wir im nächsten Jahr nicht mehr erwünscht sind», so Flück auf Anfrage. «Es entstanden grosse Schäden am Hotel durch unsere Läufer. Es musste letztlich sogar der Boden im Restaurant abgeschliffen und versiegelt werden.» Daraufhin schickten die Gastgeber den Organisatoren die Rechnung zu und verbannten sie aus ihren vier Wänden.
«Uns war es sehr unangenehm. Wir gingen auf die Gastgeber zu und entschuldigten uns», so Flück. Da es auf der Rigi kein anderes Gebäude gibt, welches so viele Läuferinnen und Läufer beherbergen kann, hätte dies das Aus für den Rigimarsch-Trupp bedeutet. Eine langjährige Tradition, welche seit 1991 besteht, wäre somit zu Ende gegangen: «Für mich stellte das keine Option dar, ich wusste, dass wir zusammen nach einer Lösung suchen müssen.» So kam es auch: «Wir haben zusammen mit dem Restaurant Rigi Kulm ein Konzept erarbeitet. Dadurch erlauben sie uns, dass wir wieder auf die Rigi wandern können.» Somit kann Flück die erfreuliche Nachricht verkünden: «Der Rigimarsch findet im Jahr 2024 wieder statt!»
«Wir wollen keine Polizisten sein»
Für Flück und seine Vereinskollegen bedeutet das jedoch, dass sie mit Argusaugen auf die Einhaltung dieses Konzeptes achten müssen. «Wir haben ein Verhaltenskodex geschrieben, an den sich alle Teilnehmenden halten müssen.» Dieser Verhaltenskodex trägt laut Flück den Namen «Marschreglement» und muss von allen Teilnehmenden unterschrieben werden. «Darin halten wir fest, dass wir gegenüber der Umwelt und unseren Gastgebern Sorge tragen.» So soll verhindert werden, dass weder auf der Strecke, noch im Restaurant Müll hinterlassen wird.
«Wir wollen nicht Polizisten spielen, jedoch wird es darauf hinauslaufen. Jedoch blieb uns nichts anderes übrig, als weitere Helfer zu engagieren, welche für Ordnung und Recht sorgen.» So kommt es, dass im Jahr 2024 rund zehn zusätzliche Personen ein Auge auf die Truppe werfen. «Zum Glück weiss das Restaurant Rigi Kulm, dass es sich hierbei um einen Einzelfall handelte, schliesslich arbeiten wir seit 30 Jahren zusammen.»
Bis heute hat weder Flück noch seine Vereinskollegen von einem der wenigen Schmutzfinken eine Entschuldigung für ihr respektlose Verhalten bekommen. Somit ist ihnen auch nicht bekannt, wer am Rigimarsch 2023 die Übeltäter waren. Dem Verein «Rigi91 Zufikon» bleibt somit zu hoffen übrig, dass sich im nächsten Jahr alle an das Marschreglement halten werden.