Strassenverkehr

Deshalb solltest du in einem Strassentunnel den Radio einschalten

24. Februar 2024, 16:58 Uhr
In zahlreichen Strassentunnel der Zentralschweiz, kann man via Radiofrequenz Informationen an Fahrzeuglenkende weitergeben. Unter anderem auch im 1500 Meter langen Sonnenbergtunnel.
© LZ / Boris Bürgisser
Bist du auch schon einmal in einen Strassentunnel gefahren und wurdest dann plötzlich durch ein eingespieltes Band im Radio über einen vermeintlichen Notfall informiert? Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Fehler, sondern um wertvolle Tests. Das steckt dahinter.

In der Zentralschweiz gibt es viele lange Strassentunnels. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich der Gotthard, welcher mit seinen 17 Kilometern Länge den Kanton Uri mit dem Tessin verbindet. Dieser muss diverse Sicherheitsvorkehrungen erfüllen. Doch in der Zentralschweiz gibt es noch viele weitere grössere Strassentunnels – in jedem davon lohnt es sich, das Radio einzuschalten.

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Denn eine Sicherheitsvorkehrung ist das Informieren von Ernstfällen übers Autoradio. Damit dies optimal funktioniert, werden solche Systeme regelmässig getestet. Vielleicht warst auch du schon einmal Teil eines solchen Testes, als du mit dem Auto in den Strassentunnel gefahren bist und danach ein Band über das Radio abgespielt wurde.

Falls man Radio hört, wird zum Beispiel bei der Einfahrt in den Gotthard ein Informationsband betreffend der Sicherheit im Tunnel abgespielt. Dies hört man in mehreren Sprachen.

© KEYSTONE/URS FLUEELER

Tests einmal jährlich

«Diese Tests finden einmal jährlich statt. Dabei wird eine Textkonserve verwendet, welche nicht auf eine Gefahr hindeutet ‹Weiterfahrt gefahrlos möglich›», schreibt Ivo Achermann, Leiter des zuständigen Bereichs für Strassen zentras, auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Er erwähnt auch, dass dieser Test jeweils nur ein paar Minuten pro Tunnelröhre und Fahrtrichtung daure. Sollten dabei Störungen ans Licht kommen, welche man reparieren müsse, könne es auch ausserplanmässige Tests geben.

Das System erreicht alle Fahrzeuge, die bei der Einfahrt das Radio eingeschaltet haben. So gibt es die Möglichkeit, via DAB+ und UKW den Verkehrsteilnehmer wertvolle Informationen mitzuteilen. «Man erhofft sich dabei, dass man im Ereignisfall alle Fahrzeuge im Tunnel via Radio erreicht, um Verhaltensempfehlungen abgeben zu können», bestätigt Achermann. Falls ein Verkehrsteilnehmer zum Beispiel über Bluetooth Musik hört, wird dieser nicht informiert. Es ist nur möglich, über die öffentliche Frequenz die Personen zu erreichen.

Da solche Tests den Verkehr nicht beeinträchtigen und beeinflussen, werden diese jeweils auch nicht im Voraus angekündigt. Dies dient wirklich nur zum Test und soll sicherstellen, dass es beim Ernstfall funktioniert.

Polizei muss glücklicherweise nur selten zu dieser Massnahme greifen

Im Ernstfall ist es der Polizei möglich, unter anderem über diesen Weg mit Fahrzeuglenkenden in Kontakt zu treten. Dies müsse aber glücklicherweise nur selten angewendet werden. «Derartige Durchsagen werden hauptsächlich bei Verkehrsunfällen oder bei Brandfällen gemacht», schreibt Urs Wigger, Chef Mediendienst der Luzerner Polizei auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Da es in diesem Bereich noch keine moderneren Kommunikationssysteme gebe, ist und bleibt ein eingeschaltetes Autoradio eine wertvolle Informationsquelle bei Notfällen in Strassentunnel.

(jul)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 24. Februar 2024 16:58
aktualisiert: 24. Februar 2024 16:58