Zentralschweiz

Hochschule Luzern: Wie der Stromverbrauch von Senioren Alltagsgespräche vertiefen kann

Hochschule Luzern

Wie der Stromverbrauch von Senioren Alltagsgespräche vertiefen kann

Peter Helfenstein, 19. Mai 2024, 17:01 Uhr
Veränderungen im Energieverbrauch können es Betreuungspersonen erleichtern, verändertes Verhalten anzusprechen und so die Betreuung zu verbessern.
© hslu_Jusith Wirth
Dank einer neuen WebApp sollen schleichende Verhaltensänderungen im Alter erkannt und besprochen werden können. Laut Tests fühlen sich die Senioren dabei nicht überwacht, sondern gut umsorgt.

Sie trägt den Namen «CleverGuard», ist eine WebApp, für die man sich im Internet registrieren kann, und hat zwei Ziele: Einerseits Verhaltensänderungen aufzuzeigen und andererseits Alltagsgespräche anzuregen.

Die WebApp «CleverGuard» zeigt Abweichungen auf und erstellt Handlungsempfehlungen.
© Hochschule Luzern

Entwickelt hat die App ein Forscherteam am «iHomeLab» der Hochschule Luzern. Die Forscher nehmen den Stromverbrauch einer Person als Indikator für das Verhalten. Das System erkennt kurz- und längerfristige Abweichungen von der Alltagsroutine eines Menschen mithilfe des Stromverbrauchs und bereitet die Informationen auf. Pflegende oder Angehörige erhalten ein leicht lesbares Diagramm in digitaler Form.

Dr. Andrew Paice: «CleverGuard dient dort am meisten, wo sich Menschen an der Schwelle vom aktiven Alter zum gebrechlichen Alter befinden.»

© Hochschule Luzern

Das Diagramm soll in erster Linie eine Gesprächsgrundlage liefern. Laut der Mitteilung der Hochschule Luzern zeigte sich in einem Altersheim, dass gerade die durch «CleverGuard» motivierten Gespräche der grosse Gewinn waren. «Die Gespräche erhielten mehr Tiefe, weil sie einen konkreten Anlass hatten und damit mehr Inhalt als ein allgemeines ‹wie geht’s?›,» sagt Andrew Paice, der Leiter des «iHomeLabs» der Hochschule Luzern. Das erleichterte es, unabhängig vom Stromverbrauch veränderte Bedürfnisse besser zu erkennen.

Klar: Das Verhalten von Senioren könnte man beispielsweise auch mit Schrittzählern oder ausgewerteten Hirnströmen überwachen. Doch gerade das Messen von Hirnströmen sei halt ein Eingriff in den Körper eines Menschen, sagt Andrew Paice. Weil das «iHomeLab» nebst den Fragen zum Leben im Alter auch zu Energiefragen forscht, sei man auf den Stromverbrauch als Indikator gestossen.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 19. Mai 2024 17:01
aktualisiert: 19. Mai 2024 17:01