Diese fünf Dosierampeln sorgen am meisten für rote Köpfe
Die neuen Dosieramplen in der Stadt Luzern sorgen für grossen Unmut. Dies belegen die zahlreichen Rückmeldungen, die bei der Ombudsstelle der TCS-Sektion Waldstätte eingegangen sind, schreibt der Club in einer Mitteilung. Über 900 Personen haben gegen die Dosierampel eine Beschwerde eingereicht. «Das bestätigt, dass es viele Leute gibt, die sich an den Dosieranlagen stören», wird Alexander Stadelmann, Geschäftsführer der TCS-Sektion Waldstätte, in der Mitteilung zitiert.
Die Auswertung der Rückmeldung zeigt, dass die Dosieramplen ein generelles Problem darstellen und alle betreffen. Also Quartierbewohnende genauso wie Pendler und Leute, die einfach in der Stadt einkaufen wollen. Kritisiert wurde insbesondere die Wartezeit an den Ampeln. «Quartierbewohnende müssen teilweise über zehn Minuten warten, bis sie aus ihrem Quartier fahren können. Das ist störend», so Stadelmann.
Diese fünf Ampeln sorgen am meisten für Kritik
Negative Rückmeldungen gab es grundsätzlich zu allen Dosierampeln. An der Spitze liegen die Dosierstellen an der Eichwaldstrasse beziehungsweise Arsenalstrasse bei der Einmündung in die Obergrundstrasse. 32 Prozent der Personen, die sich bei der Ombudsstelle gemeldet haben, stören sich an dieser Dosierampel.
«Heftige Kritik löst auch die Dosierampel beim Parkhaus Casino aus, weil hier alle Fahrzeuge zurückgehalten werden. Betroffen sind auch jene Autofahrer, die stadtauswärts fahren wollen, wo es keinen Verkehr hat», ergänzt Alexander Stadelmann. Es wurden gefährliche Situationen beobachtet und gemeldet, etwa aufgrund von engen Platzverhältnissen. Oder Velofahrer, die die Dosierampeln konsequent missachten.
Forderungen an die Stadt Luzern
Mit diesen Erkenntnissen stellt der TCS zwei Forderungen an die Stadt Luzern. Erstens verlangt die Sektion Waldstätte intelligente Dosierampeln. «Eine Ampel darf nur in Betrieb genommen werden, wenn die direkt darauf führende Verbindung verstopft ist, also Stau herrscht», erklärt Stadelmann und nennt ein Beispiel: «Die Ampel an der Gesegnetmattstrasse darf erst dann eingeschaltet und in Betrieb genommen werden, wenn auf der Haldenstrasse beim direkten Einbieger der Gesegnetmattstrasse Autos stehen, also ein konkreter und direkt ersichtlicher Stau besteht.»
Zweitens fordert der TCS konkrete Zahlen zu einzelnen Massnahmen und möchte wissen, wie sich die Verkehrssituation aufgrund der Dosieranlagen genau verändert hat. Gefordert werden unter anderem Stau-Stunden und Stau-Längen in den direkt betroffenen Quartieren.
Verkehr soll auf Hauptachsen flüssig bleiben
Um herauszufinden, ob die Dosierstellen den gewünschten Effekt erzielen, wurde vor der Inbetriebnahme eine Vorhermessung durchgeführt, so die Stadt Luzern in ihrer Stellungnahme. Im Juni 2023, nach einem Jahr Betrieb, soll die Nachhermessung erfolgen. Daraus werde dann abgeleitet, wie der Gesamtverkehr von den Massnahmen profitiert.
Ziel sei es, dass die Verkehrsmenge auf den Hauptachsen zu den Stosszeiten reduziert werden kann und dort immer nur so viele Fahrzeuge unterwegs sind, dass der Verkehr flüssig bleibt.
Mit dem Gesamtverkehrskonzept Agglomerationszentrum Luzern GVK wolle man auch die Pünktlichkeit des öffentlichen Verkehrs zu Hauptverkehrszeiten verbessern, heisst es weiter. Dort, wo die Busse keine eigene Fahrbahn haben, soll es nicht zum Stillstand kommen. Deshalb dosieren beim Parkhaus National, Parkhaus Casino-Palace, Gesegnetmattstrasse und Dietschiberg die Ampeln solange den Verkehr, bis sich die Verkehrssituation auf den Hauptachsen beruhigt hat.
Trotz wachsender Kritik hält die Stadt bisher am Konzept fest:
(red.)
