Zentralschweiz
Luzern

«Es wäre zu verhindern gewesen» – Anwohnerin rief die Feuerwehr

Brand Kapellbrücke

«Es wäre zu verhindern gewesen» – Anwohnerin rief die Feuerwehr

18. August 2023, 18:12 Uhr

Quelle: Tele 1

Die Nacht vom 17. auf den 18. August 1993 war für viele eine unvergessliche Nacht. Das Luzerner Wahrzeichen, die Kapellbrücke, brennt beinahe komplett nieder. Eine Anwohnerin erzählt, dass die Tragödie mutmasslich hätte verhindert werden können.

«Es ist immernoch ein Gefühl von Ohnmacht!», so beginnt Susanna Bertschmann ihre Erzählungen zum Brand der Kapellbrücke in Luzern. Sie war es, die bereits gut 20 Minuten vor dem offiziellen ersten Notruf die Feuerwehr alarmierte. Sie stiess jedoch in der Zentrale auf kein offenes Ohr – es kam Bertschmann vor, als würde sie nicht ernst genommen werden.

Bertschmann lebt immer noch in derselben Wohnung an der Reuss, mit bester Sicht auf die Kapellbrücke und den Wasserturm. In jener Nacht vor 30 Jahren überlegten sie und ihre Familie, ob sie gar selbst den Feuerlöscher zur Hand nehmen wollten. «Im Nachhinein hätten wir das tun sollen», sagt sie heute. Die Einsatzkräfte trafen nämlich erst viel später ein.

Als diese eintrafen, war jedoch schon vieles zu spät: Von 111 historischen Bildern wurden bereits 70 komplett zerstört. Die Restlichen mussten aufwendig restauriert werden. Gemacht hat dies Ueli Habegger. Als Habegger vom Brand erfuhr, war ihm bereits klar, welch grosses Kulturgut hier verloren geht.

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Heute ist die Kapellbrücke wieder das gewohnte Wahrzeichen der Stadt Luzern. Die Bilder, die vor 30 Jahren um die Welt gingen, wurden ersetzt. Es sind Bilder von Tausenden von Menschen und Touristen, welche jeden Tag über die Brücke gehen. Von verbranntem Holz, keine Spur mehr. Auch Bertschmann ist froh, dass die Brücke mehr oder weniger wieder 1:1 nachgebaut wurde. «Es ist schön, dass sie wieder steht», sagt sie zum Abschluss unseres Gesprächs.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 18. August 2023 18:12
aktualisiert: 18. August 2023 18:12