Grosse Vorfreude statt Furcht – Kriens jubelt über Cup-Los
Der SC Kriens sorgt im Schweizer Cup regelmässig für Ausrufezeichen. Es ist bereits das vierte Mal innert zehn Jahren, dass die Zentralschweizer mindestens zwei Runden überstanden haben. In den Saisons 2018/2019 und 2020/2021 gelang der Einzug in den Viertelfinal.
Doch die Krienser schafften es in diesem Jahrtausend auch schon unter die letzten vier Teams im Cup. Im Frühling 2010, genauer gesagt am Ostermontag, wurde der jetzige Promotion-League-Verein erst im Halbfinal gestoppt – vom FC Basel.
Als Kriens den FCB beinahe aus dem Cup kegelte
«Ich habe das Spiel noch sehr gut in Erinnerung», sagt SCK-Präsident Werner Baumgartner. «Basel dominierte die Partie, am Schluss war es jedoch sehr knapp.» Die Basler bezwangen die Krienser mit dem knappest möglichen Resultat von 1:0 und zogen in den Cup-Final ein, wo sie sich schliesslich den Titel holten.
Nun, über zehn Jahre später, kommt es im Cup also zur Revanche zwischen dem SC Kriens und dem FC Basel. Diesmal allerdings bereits im Achtelfinal. Deshalb sei die Ausgangslage komplett anders, meint Baumgartner: «Damals standen wir am Eingangstor zum Cup-Final, jetzt stehen wir unter den letzten 16 Teams.»
Fussballfest im Kleinfeld
Beim letzten Cup-Duell zwischen den beiden Teams waren in Kriens 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer dabei. Beim bevorstehenden Achtelfinal dürften es etwas weniger sein. «Wir gehen davon aus, dass wir sicher 2500 bis 3000 Fans im Stadion haben werden.» Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass das Kleinfeld ausverkauft sein wird, obschon die Partie unter der Woche stattfindet.
«Die Vorfreude ist bereits jetzt gross», sagt Kriens-Präsident Baumgartner. Diese werde auch nicht getrübt durch das oft negative Verhalten einiger Basler Anhänger. Im vergangenen März beispielsweise verwüsteten FCB-Chaoten in Luzern einen Zug der Zentralbahn. «Man hat das natürlich im Kopf. Aber wir gehen vom positiven Beispiel aus. Als der FC Zürich 2019 bei uns im Cup zu Gast war, lief alles problemlos ab und wir hatten eine super Stimmung im Stadion.»
Keine Angst vor FCB-Chaoten
Um die Sicherheit rund um das Gastspiel des FC Basel zu gewährleisten, machen die Behörden klare Auflagen. Wie diese aussehen, ist aktuell noch offen. Werner Baumgartner rechnet aber damit, dass die Sicherheitskosten «mehrere 10'000 Franken» betragen dürften. Werden die Fans mit Extrabussen vom Bahnhof zum Stadion gefahren, werde es schnell teuer.
«Ich kenne die Führungsetage des FCB. Wir gehen sehr positiv an die Sache ran», sagt Baumgartner, der das Cup-Duell trotz möglichem Mehraufwand und Mehrkosten kaum erwarten kann. «Der FCB ist ‹der› Verein in der Schweiz mit Blick auf die vergangenen 20 Jahre. Zudem gibt es auch Super-League-Vereine, die genau so schwierig zu besiegen sind, aber nicht viele Zuschauer bringen.»
Ligakonkurrenten FCRJ und Delémont als Vorbild
Doch wie sieht es sportlich aus? Hat der SC Kriens, der in der Promotion League aktuell erst ein Spiel gewinnen konnte, überhaupt eine Chance gegen den grossen FCB? «Basel ist ein übermächtiger Gegner. Aber mit Rapperswil-Jona und Delémont haben es am Wochenende zwei Promotion-League-Clubs vorgemacht. Auch Super-League-Gegner sind besiegbar», gibt sich Werner Baumgartner kämpferisch.
Rapperswil-Jona hat Yverdon aus dem Cup gekegelt, Delémont gelang das gleiche Kunststück mit dem FC St.Gallen. Zudem ist mit GC ein weiterer Super-League-Verein gegen einen Unterklassigen ausgeschieden. Die Zürcher verloren am Wochenende gegen Sion gleich mit 0:3. «Wir müssen daran glauben», sagt der Präsident des SC Kriens, «aber wer der Favorit ist, ist mehr als klar.»
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