Kanton Luzern

Kantonsparlament will Lehrer-Löhne überdenken

18. September 2023, 12:04 Uhr
Hilft eine bessere Entöhnung, um dem Mangel an Lehrpersonen zukünftig entgegenzuwirken? (Symbolbild)
© KEYSTONE/ENNIO LEANZA
Der Luzerner Kantonsrat hat am Montag einen Strauss von Vorstössen zum Thema Lehrermangel überwiesen. Einer verlangte, das Lohnsystem zu überprüfen.

Der Mangel an ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen beschäftigte die Mitglieder des Luzerner Kantonsparlaments. Karin Stadelmann (Mitte) verlangte etwa «systematischen Massnahmenplan» gegen den Lehrkräftemangel, damit die verschiedenen Massnahmen koordiniert werden könnten. Luzern brauche qualifizierte Lehrkräfte, aber auch eine Strategie, wie diese im Beruf gehalten werden könnten, sagte sie. Das Parlament war derselben Meinung und überwies den Vorstoss.

Höhere Löhne für Lehrerinnen und Lehrer

Gutgeheissen wurde auch ein Postulat von Urban Sager (SP), der einen Massnahmenplan für bessere Arbeitsbedingungen forderte. Luzern müsse die Abwanderung der ausgebildeten Lehrkräfte verhindern, sagte Sager. Auf jeden Fall brauche es höhere Löhne, wenn Luzern konkurrenzfähig sein wolle. Dagegen war unter anderem Lisa Zanolla von der SVP. Sie war der Meinung, dass Lohnerhöhungen kein Allerheilmittel gegen den Fachkräftemangel seien. Sie wollte den Hebel bei der Entlastung von administrativen Aufgaben ansetzen.

Offen für Revision des Besoldungssystem

Auch Bildungsdirektor Armin Hartmann (SVP) sagte, es brauche einen ganzheitlichen Ansatz im Kampf gegen den Lehrermangel. Es gehe nicht nur um Geld. Auch in Kantonen mit höheren Löhnen gebe es einen Fachkräftemangel. Trotzdem räumte Hartmann bei den Löhnen Handlungsspielraum ein, vor allem bei der Lohnentwicklung. Die Luzerner Kantonsregierung beantragte dem Parlament deswegen, ein Vorstoss von Mario Cozzio (GLP) gutzuheissen, was dieses tat. Das Lohnsystem müsse unter die Lupe genommen werden, denn es herrsche dort Chaos, sagte Cozzio. Die Einteilung in das Lohnsystem sei oft ungerecht. Der Lohn sei aber ein relevantes Puzzleteil für die Berufszufriedenheit. Heidi Scherer (FDP) unterstützte das Anliegen. Das Lohnsystem für die Lehrkräfte habe das Ende seiner Lebenszeit erreicht, argumentierte sie. In dieselbe Kerbe schlug Daniel Rüttimann (Mitte). Er sagte, die Regierung müsse diese «wichtige Aufgabe zeitnah» umsetzen.

Quelle: TeleZüri

Bildungsdirektor Armin Hartmann zeigte sich offen für eine Totalrevision des Lohnsystems. Dieses sei historisch gewachsen und müsse deswegen überarbeitet werden, sagte er. Luzern solle dort, wo er nicht wettbewerbsfähig sei, wettbewerbsfähig werden. Es sei aber ein Grossprojekt, das seine Zeit in Anspruch nehmen werde.

Förderung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger

Urban Sager (SP) forderte in einem weiteren Vorstoss zudem die Förderung des Wiedereinstiegs, etwa mit einer Imagekampagne. Er stiess auch damit bei Regierung und Parlament auf Unterstützung. Der Kanton müsse sich um qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer bemühen, sagte er. Um die Unterstützung von «Laien», also von Quereinsteigern, ging es dagegen im Postulat von Hanspeter Bucheli (Mitte), das auf Antrag der Regierung teilweise erheblich erklärt wurde. Der Regierungsrat schlug vor, die Berufseinführung von Lehrkräften zu professionalisieren, weil so auch die Schulen entlastet werden könnten.

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(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 18. September 2023 11:49
aktualisiert: 18. September 2023 12:04