Höhere Löhne

Luzern prüft verschiedene Massnahmen gegen den Lehrpersonenmangel

30. Mai 2023, 10:52 Uhr
Viele Luzerner Schulen haben Mühe, genügend ausgebildete Lehrkräfte zu finden.
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Gegen den akuten Lehrermangel gibt es nach Ansicht der Luzerner Regierung kein Patentrezept. Sie will den Missstand deswegen ganzheitlich angehen, wie sie in den Antworten zu neun parlamentarischen Vorstössen ausführte.

Der Fachkräftemangel an den Schulen scheint die Mitglieder des Kantonsparlaments stark zu beschäftigen. Karin Stadelmann (Mitte) verlangt etwa einen «systematischen Massnahmenplan», Hanspeter Bucheli (Die Mitte) die Unterstützung von Quereinsteigerinnen. Urban Sager (SP) und Mario Cozzio (GLP) machen sich für bessere Arbeitsbedingungen stark.

In seinen am Montag veröffentlichten Antworten schreibt die Regierung, dass der Lehrkräftemangel ein nationales und kein neues Phänomen sei. Seit über einem Jahr sei eine kantonale Arbeitsgruppe daran, Lösungen zu finden. Zudem sei im Herbst 2022 bei den Lehrerinnen und Lehrern eine Umfrage gemacht worden. Diese zeigte, dass sich die Lehrpersonen mehr Unterstützung wünschen. Dies vor allem beim Umgang mit verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern.

Löhne sind zu tief

Nicht konkurrenzfähig ist der Kanton Luzern bei den Löhnen der Lehrerinnen und Lehrer. Um die Löhne an das Marktniveau anzugleichen, muss die Lohnsumme um total 16 Millionen Franken angehoben werden. Auch dann seien die Luzerner Lehrerlöhne mit denen in den umliegenden Kantonen aber nicht konkurrenzfähig, erklärte die Regierung, der generellen Lohnerhöhungen «skeptisch» gegenübersteht. Solche seien wenig nachhaltig.

In seinen Antworten führt die Regierung zudem aus, dass junge Lehrkräfte der Meinung seien, sie würden an der Pädagogischen Hochschule nur ungenügend auf den Berufsalltag vorbereitet. Dabei gehe es vor allem um den Umgang mit schwierigen Schülern und mit Eltern.

Berufseinsteiger unterstützen

Es seien auch die Schulen gefordert, junge Berufsleute zu unterstützen, erklärt die Regierung. Der Kanton prüfe deswegen eine professionell aufgegleiste Berufseinführung, damit gut ausgebildete Lehrkräfte im Beruf blieben. Erfahrene Lehrerinnen und Lehrer könnten von einem Teil der Unterrichtsverpflichtung entlastet werden, wenn sie Berufseinsteigerinnen und -einsteiger begleiten.

Was den Lehrberuf offenbar attraktiv macht, ist die Möglichkeit der Teilzeitarbeit. Ein Drittel arbeitet Vollzeit, viele erhöhen nach der Familienphase wieder ihre Pensen. Die Teilzeitarbeit müsse ein Attraktivitätsfaktor bleiben, erklärt die Regierung.

Quereinsteiger bringen höheren Aufwand

Zum Thema Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger schreibt die Regierung, dass diese für die Schulen auch einen höheren Aufwand bedeuten. Um Lehrkräfte ohne angemessene Ausbildung zur Weiterbildung zu motivieren, wird ihnen ein tieferer Lohn ausbezahlt.

Die Regierung ist bereit, bis auf einen alle Vorstösse ganz oder teilweise als Postulate entgegenzunehmen.

Vergangenes Jahr musste eine Schule in Gunzwil aufgrund des Lehrpersonenmangels geschlossen werden

Quelle: Tele 1

(sda)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 30. Mai 2023 05:53
aktualisiert: 30. Mai 2023 10:52