Zentralschweiz
Luzern

Luzerner Regierung will keine Etappierung des Durchgangsbahnhofs

Negative Folgen

Luzerner Regierung will keine Etappierung des Durchgangsbahnhofs

19. September 2023, 08:01 Uhr
Eine Visualisierung zeigt den Durchgangsbahnhof, wie er in Luzern entstehen soll.
© SBB
In Luzern soll der geplante Durchgangsbahnhof in einem Schritt realisiert werden. Die Kantonsregierung hat bekräftigt, dass für sie eine Etappierung des Bauwerks nicht infrage komme.

Das Projekt Durchgangsbahnhof gibt immer wieder zu Reden. Für die Zentralschweiz ist der Milliarden-Bau wichtig, denn er soll Engpässe im Luzerner Bahnnetz beseitigen. Der Bund prüft allerdings eine etappierte Realisierung des Bauwerks.

Aufteilung kommt nicht infrage

Dagegen stellt sich die Luzerner Kantonsregierung vehement, wie sie in einer Antwort auf einen Vorstoss aus dem Parlament schreibt. Es wird unter anderem befürchtet, dass am Schluss kein Durchgangsbahnhof, sondern erneut ein Sackbahnhof gebaut wird.

Das Grossprojekt besteht aus drei Teilprojekten, dem Dreilindentunnel, dem Tiefbahnhof und dem Neustadttunnel.

© Kanton Luzern

Der Durchgangsbahnhof müsse deshalb als Gesamtprojekt weiter geplant, finanziert und realisiert werden, erklärte die Luzerner Regierung weiter. Eine Aufteilung in Teilprojekte komme nicht infrage.

Gemäss den Ausführungen der Regierung hätte eine Etappierung diverse negative Folgen: Der Bau würde länger dauern und die Stadt länger belasten. Auch der Ausbau des Zugangebots und in der Folge die Erreichung der Mobilitäts- und Umweltziele des Kantons würden behindert. Zudem wäre die Zentralschweiz im Vergleich mit anderen Regionen weniger gut erreichbar.

Regierung kämpft weiter für eine Realisierung als Gesamtprojekt

Eine deutliche Verbesserung der Erreichbarkeit von Luzern sei nur mit baulichen Massnahmen und nur mit der Realisierung des gesamten Projekts möglich, erklärte die Kantonsregierung erneut. Denn erst mit dem Durchgangsbahnhof könnten häufigere, schnellere und direktere Verbindungen geschaffen werden. Die Busse könnten das erwartete Wachstum der Passagierzahlen ohne Durchgangsbahnhof nur teilweise übernehmen. Die Verkehrsprobleme würden sich folglich akzentuieren.

Stellungnahme Regierung vom 31.05.2023:

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Die Kantonsregierung will sich deswegen bei den SBB und den Bundesstellen weiterhin für die Realisierung des gesamten Durchgangsbahnhofs einsetzen. Es sei aber wichtig, dass die gesamte Zentralschweiz, auch die Bevölkerung und die Wirtschaft, ihr Interesse am Durchgangsbahnhof sichtbar machen würden.

Um ein weiteres Zeichen zu setzen, unterstützt die Luzerner Regierung eine Petition des Komitees Durchgangsbahnhof Luzern. Am letzten Tag der Septembersession wurde im Luzerner Kantonsparlament dazu aufgerufen, die Petition zu unterschreiben. Sie soll im Frühling 2024 an Bundesrat Albert Rösti übergeben werden.
(SDA)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 19. September 2023 07:51
aktualisiert: 19. September 2023 08:01