Menschen nerven: Eine nicht ganz ernst gemeinte Analyse

Ich will raus, an die Sonne, meinen freien Tag geniessen. Doch bereits die Zugfahrt beweist mir etwas anderes. Ich will gerade mein Buch aufschlagen, als sich eine Frau zu mir setzt. In einer enormen Lautstärke telefoniert sie während der ganzen Zugfahrt mit einer Bekannten. Jetzt weiss ich, wieso sie sich ihre Haare rot gefärbt und ihr Hund Theo das Pfötchen gebrochen hat. In meinem Buch bin ich immer noch auf Seite 1.

Die Hitze verdreht uns Menschen den Kopf

Am Bahnhof hole ich mir noch schnell einen Kaffee und dann mache ich mich mit meinen Badesachen auf den Weg zur Ufschötti. Plötzlich das laute Aufheulen eines Motors. Ich bin mir sicher: «Jetzt kommt ein Monstertruck.» Als ich mich umdrehe, sehe ich einen kleinen Fiat 500. Da hätte mich der Truck doch mehr beeindruckt.

Auf der Badewiese in der Ufschötti angekommen, brennt die Sonne nur so auf die Menschen herunter. Umher rennen mehrere Erwachsene und Kinder mit rot verbrannten Köpfen. Die Wörter Sonnencreme und Kopfbedeckung wohl noch nie gehört. Und wie kann es sein, dass Eltern ihre Kinder zu kleinen rot-glühenden Würmchen mutieren lassen? Wie schmerzhaft der Sonnenbrand am Abend sein wird, will ich mir gar nicht vorstellen.

Abfall, Jogger und Albert Einstein

Gerade als ich mein Badetuch hinlegen will, bemerke ich mehrere Zigarettenstummel und Plastikflaschen, die herumliegen – ein Abfalleimer drei Meter daneben. Die Faulheit und Arroganz der Menschen ist nicht zu übertreffen.

Um vier Uhr am Nachmittag erreichen die Temperaturen ihren Höhepunkt und die vernünftigen Menschen ziehen sich in den Schatten zurück. Als ich mich aufrichte, sehe ich an der Seepromenade zwei Herren joggen. Schweissgebadet, oben ohne und hechelnd setzen sie einen Fuss vor den anderen. Die spinnen doch: Bei dieser Hitze joggen zu gehen, ist doch kompletter Wahnsinn. Die hätten lieber noch am Abend gewartet.

Genervt verdrehe ich die Augen. Nun verstehe ich, was Albert Einstein meinte, als er sagte: «Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.»