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«Platz 2 ist nicht unser offizielles Ziel» – Frick drückt auf Euphorie-Bremse

FCL vor Spitzenspiel

«Platz 2 ist nicht unser offizielles Ziel» – Frick drückt auf Euphorie-Bremse

Daniel Schmuki, 20. März 2024, 14:25 Uhr
Mario Frick will weiterhin nicht von einem Europacup-Platz träumen.
© IMAGO / Geisser
Die laufende Super-League-Saison neigt sich dem Ende zu. Nur noch fünf Runden stehen auf dem Programm. Und noch immer ist völlig offen, wer das Rennen um die europäischen Plätze für sich entscheidet. Am Sonntag kommt es in Luzern zu einem vorentscheidenden Direktduell.

«Ich habe in dieser Saison eine Niederlage noch nie so schnell abgehakt wie jene gegen YB», sagt FCL-Trainer Mario Frick. Sein Team musste den Bernern am vergangenen Sonntag nicht nur bei den Meisterfeierlichkeiten zuschauen, sondern auch eine 1:5-Niederlage verdauen.

Weil das Resultat die Leistung auf dem Platz jedoch in keiner Weise korrekt abgebildet habe, sei die hohe Niederlage nur halb so schlimm gewesen, ergänzt Frick – um im gleichen Atemzug zu sagen: «Es ist jetzt wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Denn in den verbleibenden fünf Spielen geht es um alles.»

Kampf um Platz 2

Noch nicht um alles, aber zumindest um Platz 2 geht es am kommenden Sonntag. Dann kommt es in der Swissporarena zum Direktduell zwischen dem drittplatzierten Luzern und dem zweitplatzierten Lugano. Die beiden Teams sind in der Tabelle derzeit nur durch ein mickriges Pünktchen getrennt.

Doch Mario Frick versucht die gestiegenen Erwartungen und die Hoffnungen der Fans, kommende Saison europäisch zu spielen, zu dämpfen. «Es ist nicht unser offizielles Ziel, Platz 2 anzugreifen! Selbstverständlich wollen wir vorne dranbleiben. Aber wir nehmen Spiel für Spiel.»

Gegen Lugano noch ungeschlagen

Die Aussichten, dass sich der FCL am Sonntag den 2. Platz zumindest vorübergehend zurückerobert, stehen gut. In der laufenden Saison haben die Luzerner in jedem Spiel gegen Lugano gepunktet und so sieben von neun möglichen Zählern eingefahren (2 Siege, 1 Unentschieden).

Der FCL hat in dieser Saison noch nie gegen Lugano verloren.

© KEYSTONE/Urs Flueeler

«Lugano ist gewarnt und wird uns sicher nicht unterschätzen», schlussfolgert Frick. «Zudem spielen sie in unserem Stadion vor sehr vielen Fans. Lugano wird grossen Respekt vor uns haben.» Dies auch wenn die Tessiner ihrerseits gut im Strumpf sind und die vergangenen drei Meisterschaftsspiele (gegen GC, St.Gallen und Sion) allesamt für sich entscheiden konnten.

«Kräfte bündeln und alles raushauen»

Doch Mario Frick hat nicht nur das Lugano-Spiel im Kopf, er denkt bereits auch etwas weiter. «Nach 31 Spielen ist alles sehr eng beisammen in der Tabelle. Wir haben praktisch nur noch Direktduelle. Jetzt geht es darum, die letzten Kräfte zu bündeln, um alles rauszuhauen und die verbleibenden Spiele zu gewinnen.»

Ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Meisterschaft muss der FCL jedoch auf seinen zweitbesten Torschützen verzichten. Dejan Sorgic hat sich einen doppelten Rippenbruch zugezogen und fällt für den Rest der Saison aus, wie medizinische Abklärungen ergeben haben.

Wars das für Dejan Sorgic?

Dies ist nicht nur für die Luzerner ein herber Dämpfer, sondern auch für den Stürmer. Sorgic hat zuletzt vier Mal in Serie getroffen und in der laufenden Super-League-Saison bereits acht Treffer erzielt. Damit hat er beste Werbung gemacht, um auch künftig für den FCL auf Torejagd gehen zu können. Denn sein Vertrag läuft Ende Saison aus und wurde noch nicht verlängert.

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«Es tut mir leid für Dejan, dass sein guter Lauf durch die Verletzung gebremst wird», fühlt Frick mit seinem Schützling mit. «Um alles Weitere wird sich Sportchef Remo Meyer kümmern.» Erhält Sorgic keinen neuen Vertrag, hat der 33-Jährige sein letztes Spiel für den FCL bereits bestritten – und dies, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das wäre extrem bitter.

Villiger rückt erneut in die Startelf

Doch der Fokus gilt aktuell nicht der künftigen Kaderplanung, sondern dem Hier und Jetzt. Und damit dem Heimspiel gegen Lugano und der Rückeroberung von Platz 2. In dieser kapitalen Partie wird Frick nicht nur auf Dejan Sorgic, Leny Meyer und die Langzeitverletzten verzichten müssen, sondern auch auf Nicky Beloko. Der Mittelfeldspieler fehlt gelbgesperrt.

Lars Villiger wird wie bereits gegen YB auch gegen Lugano in der Startelf des FCL stehen.

© IMAGO / Geisser

Dafür kehren mit Marco Burch und Max Meyer zwei wichtige Eckpfeiler in die Startelf zurück, die gegen YB noch gesperrt waren. Zudem hat Trainer Frick bereits klar gemacht, dass im Sturm anstelle von Sorgic erneut das 20-jährige Eigengewächs Lars Villiger zum Zug kommen wird.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 6. Mai 2023 07:24
aktualisiert: 20. März 2024 14:25