Rechtsextreme Kraftmeierei mitten in der Stadt Luzern
Das Video wurde auf Telegram über 13'000 Mal angesehen. Es zeigt junge Männer beim Sport, beim Wandern und beim gemeinsamen Lagerfeuer. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Bubensportlager, ist in Wahrheit ein Videoaufruf für die rechtsextreme Gruppierung «Junge Tat».
Das Video zeigt die Mitglieder ausserdem beim Lesen völkischer Literatur und beim Anbringen von Plakaten auf Häuserwänden. Viele der Bilder scheinen in und um die Stadt Luzern aufgenommen worden zu sein, so etwa auf der Allmend und im Gebiet «Nordpol-Reussbühl». Untermalt wird das Video von Musik des rechten Rappers Komplott.
Ansage an Journalisten
Nachdem «20 Minuten» über das Video berichtete und den Szene-Kenner und Journalisten Hans Stutz dazu befragte, wurde in der Telegram-Gruppe der Jungen Tat eine Botschaft an den Journalisten geteilt:
Linke Jugend Luzern: «Junge Tat not welcome»
Derweil wurde aus dem linken Lager Widerstand gegen die Junge Tat angekündigt. Auf Instagram postete die «Linke Jugend Luzern Süd» ein Foto mit einem aufgehängten Transparent: «Luzern=Antifa! Junge Tat not welcome». Der Post ist inzwischen gelöscht.
Polizei hatte keine Kenntnis
Die Luzerner Polizei hatte keine Kenntnis von besagtem Video. Sie werde prüfen, ob auf den Aufnahmen strafbare Handlungen zu sehen sind, heisst es auf Anfrage von PilatusToday. Das von der linken Jugend aufgehängte Transparent sei durch eine Patrouille inzwischen entfernt worden, heisst es weiter.