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Luzern: Stadt hält an Billettsteuer fest – will das System aber vereinfachen

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Stadt hält an Billettsteuer fest – will das System aber vereinfachen

Marcel Jambé, 29. April 2024, 11:22 Uhr
Veranstaltungen wie das Festival Luzern Live in der Stadt Luzern bezahlen eine Billettsteuer, deren Zukunft die Stadt anpassen will. (Archivbild)
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Billettsteuer in der Stadt Luzern steht immer wieder zur Diskussion. Gar wollte man diese abschaffen. Die Stadt will an dieser festhalten, schlägt allerdings Anpassungen vor, um das System zu vereinfachen.

In der Stadt Luzern wird die Billettsteuer bereits seit 124 Jahren erhoben, schreibt die Stadt Luzern. Sie würde zu einem grossen Teil zu den verfügbaren Mitteln für die Kultur- und Sportförderung der Stadt Luzern beitragen.

Aktuell werden die Einnahmen der Billettsteuer so verteilt:

  • 70 Prozent verschiedene Förderzwecke Kultur und Sport (Kulturteil 2/3 und Sportteil 1/3)
  • 15 Prozent Fonds zur Förderung und Unterstützung kultureller Aktivitäten
  • 15 Prozent Fonds zur Förderung des Jugendsportes

Für ein breites Angebot am System festhalten

Mit dem vom Stadtparlament überwiesenen Vorstoss wurde die Stadtregierung anfangs Januar 2021 aufgefordert, ein neues System für die Billettsteuer zu erarbeiten. Zudem sollen sie mögliche Vorschläge zur Anpassung der Reglemente darlegen. Nun kommt die Regierung zum Schluss, dass man die Billettsteuer nicht abschaffen will, um Kultur und Sport weiter fördern und entwickeln zu können.

«Wir haben festgestellt, dass die Nachteile gar nicht so gross sind», erklärt Stadtpräsident Beat Züsli. Trotz dieser Billettsteuer würden viele Veranstaltungen in der Stadt Luzern stattfinden. Mit dem Angebot und Infrastruktur der Stadt Luzern habe man eine sehr gute Grundlage, dass Veranstaltungen auch dort stattfinden können. «Die Billettsteuer kann uns einen gewissen Ausgleich geben von den Zentrumslasten. Alle Personen, die von ausserhalb kommen und hier ein Ticket kaufen, unterstützen ebenfalls unsere Kultur- und Sportförderung.»

Statt vier nur noch ein Fonds für die Billettsteuer

Dies würde sowohl im Kultur- wie auch im Sportbereich zu einem breiten und vielfältigen Angebot für die Bevölkerung führen. Ohne diese Einnahmen müsste die Stadt zwischen fünf bis sechs Millionen Franken über die allgemeinen Steuermittel locker machen.

Die Luzerner Stadtregierung will das System für die Einnahmen vereinfachen. Konkret sollen die heutigen vier Fonds abgeschafft und durch einen einzigen Fonds ersetzt werden. «Das gibt uns mehr Flexibilität und bietet auch die Möglichkeit, Weiterentwicklungen von Kultur- und Sportprojekten auch unterjährig besser unterstützen zu können», sagt Beat Züsli.

Als Zielwert gelte, dass etwa 60 Prozent an die Kultur ausbezahlt wird und 40 Prozent an den Bereich Sport. Wenn die Fondsreserven in zwei aufeinanderfolgenden Jahren vier Millionen Franken überschritten, könne im dritten Jahr eine Entnahme bis zu dieser Grenze zugunsten des Globalbudgets der Dienstabteilung Kultur und Sport getätigt werden.

Kleine Events von der Steuer weiterhin befreit

Neu würden die ersten 10'000 Franken der Eintrittseinnahmen von der Steuerpflicht befreit sein. So seien kleine Events von einer Abgabe weiterhin befreit. Bis anhin musste man ab 10'000 Franken einen Beitrag an die Billettsteuer bezahlen, allerdings seien dann auch die ersten 10'000 Franken von der Steuer betroffen gewesen.

Über die Änderungen der Billettsteuer wird gemäss Stadt Luzern voraussichtlich an der Sitzung des Stadtparlaments vom 13. Juni diskutiert.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 29. April 2024 11:19
aktualisiert: 29. April 2024 11:22