Pilzbefall

Stadt Luzern: 20 Bäume im Weinbergliwald gefällt

21. März 2024, 06:18 Uhr
Am südlichen Hang des Weinbergliwaldes wurden bereits einige Bäume gefällt.
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Ein Pilz greift die Bäume im Weinbergliwald in der Stadt Luzern an. Zudem macht den Bäumen auch die Trockenheit zu schaffen. Bereits 20 Bäume wurden gefällt und es folgen noch viele mehr.

Der geplante Holzschlag im Weinbergliwald im Gebiet Tribschen/Geissenstein umfasse gut 100 Bäume, sagt Raphael Müller, Leiter des Stadtforstamts, gegenüber der «Luzerner Zeitung». Ein Grund dafür sei die ostasiatische Pilzkrankheit Eschentriebsterben, die hierhin verschleppt wurde. Diese bringt in der ganzen Schweiz massenweise Eschen zum Absterben.

Ein weiteres Problem sei die Trockenheit. Darunter würden laut Müller vor allem die Buchen leiden. «Der Weinbergliwald ist ein Extremstandort.» Da der Untergrund sehr felsig sei, werde im Boden sehr wenig Wasser gespeichert. Damit hätten Buchen allgemein Mühe: «Die letzten Sommer waren teilweise sehr trocken, das hat ihnen zugesetzt. Die Baumkrone stirbt dadurch ab, was das Risiko erhöht, dass Äste abbrechen und aus grosser Höhe auf die Wege fallen.»

80 weitere Bäume werden gefällt

20 Bäume wurden schon gefällt – weitere 80 folgen im Herbst und Winter. Bei den gefällten Bäumen handelte es sich um drei grössere Eichen und bereits abgestorbene Bäume. «Die Eichen wiesen eine Schräglage auf und standen sehr nah an Häusern, es bestand ein grosses Schadenpotenzial. In Vergangenheit ist es hier schon zu Schadenfällen gekommen», erklärt Müller gegenüber der Zeitung weiter.

Die markierten Bäume müssen auch noch gefällt werden.

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Zudem habe es im Weinbergliwald viele schmale Wege, auf denen auch Schulkinder unterwegs sind. Häuser am Waldrand, Strassen und das teils steile Gelände würden die Bewirtschaftung allgemein schwierig machen. Gefahren wie hängende Bäume müsse man daher schnellstmöglich beseitigen, so Müller. «Hier können wir nicht länger zuwarten. Wir müssen auch handeln, wenn dies einen grösseren Eingriff in den Wald zur Folge hat.»

Pilzbefall schon länger ein Problem

Die Stadt Luzern hat schon länger mit dem Pilzbefall bei Bäumen zu kämpfen. Erst im vergangenen Januar kippte aus heiterem Himmel während des Lilu am Schweizerhofquai eine Rosskastanie um. Kurz danach wurde bekannt, warum der Baum umstürzte. Die Wurzeln des Baumes waren von einem Pilz befallen.

Die umliegenden Bäume wurden danach genau untersucht. Die Auswertung hat dann ergeben, dass bei zwei der 13 Bäume die Sicherheit nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Sie mussten gefällt werden.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Und auch im Bellpark in Kriens mussten im vergangenen November eine Esche und ein Bergahorn wegen des Pilzbefalls gefällt werden. Diese werden laut der Stadt Kriens durch Jungbäume ersetzt.

Hier beim Bellpark in Kriens mussten im November auch zwei Bäume gefällt werden.

© Stadt Kriens

(van)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 21. März 2024 06:18
aktualisiert: 21. März 2024 06:18