Stiftung Bourbaki Panorama Luzern restauriert seinen Stoffhimmel
Quelle: Tele 1
Das Panoramagemälde setzt sich aus einem Baldachin, einem Velum und mehreren Sonnensegeln zusammen, wie Irène Cramm, Museumsleiterin und Geschäftsleitungsmitglied Stiftung Bourbaki Panorama Luzern an der Medienbesichtigung sagte. Erst durch den optischen Apparat erhalte das Gemälde seine dreidimensionale Wirkung.
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Durch Industriekletterer werden bis zur Wiedereröffnung am 16. Februar 1600 Quadratmeter Stoff mit einem Gewicht von 200 Kilogramm montiert. Der Stoff ist laut Cramm feuerfest, lichtschützend und sehr leicht. Denn auch das Dach des Bourbaki stehe unter Denkmalschutz und dürfe nicht zu stark belastet werden.
Aktuell wird der alte Stoffhimmel durch die Kletterer abmontiert, und es wird eine Vorhangschiene für das neue Velum angebracht. Alles wurde sorgsam geplant, erklärt der Restaurator Christian Marty: «Falls in 20 bis 30 Jahren wieder eine Restauration notwendig ist, können wir den Stoffhimmel viel einfacher wegnehmen. Jetzt brauchen wir Kletterer, später können wir es eleganter lösen». Die Funktion des Velums ist es, das von aussen eindringende Licht diffus auf das Gemälde zurückzuwerfen.
Die Restaurierung sei aufgrund der Abnutzungserscheinungen des Optischen Apparats nötig geworden. Das einst weisse Velum sei vergilbt und ein Wasserleck im Dach vor 20 Jahren habe Flecken auf dem dunkelgrauen Baldachin hinterlassen.
Für die Arbeiter, welche an den Seilen hangen, ist die Tätigkeit beeindruckend. Da alles sehr wertvoll ist und die Kletterer besonders vorsichtig sein müssen, handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Arbeit. «Das Bild ist alt und zeigt eine tragische Geschichte. Davor habe ich viel Respekt», so der Geschäftsführer der Nordwand Arbeit am Seil GmbH.
Investitionen von 800'000 Franken
Neben dem Optischen Apparat wird auch die Aussichtsplattform mit ihren Sitzbänken, Metallgeländern sowie die Bildbeleuchtung erneuert. Weiter wird der Kronleuchter über der Plattform durch eine LED-Konstruktion ausgetauscht.
Die Investitionskosten belaufen sich auf über 800'000 Franken. Finanziert wird das Projekt durch die Bauherrin Stiftung Bourbaki, den Förderverein Bourbaki Panorama sowie durch Gelder der kantonalen Denkmalpflege und des Bundes. Ebenfalls wird ein Teil über Fundraising, Drittmittelbeschaffung, die öffentliche Hand und Förderstiftungen beigetragen.
Das Panoramagemälde errinnert an die Internierung von 87'000 französischen Soldaten, welche im Winter 1871 in der Schweiz Zuflucht fanden. Gemalt wurde es 1881 von Edouard Castres in Genf.