Stadtparlament Luzern

Villa Musegg soll im Baurecht abgegeben werden

22. Mai 2023, 11:33 Uhr
Villa Musegg soll im Baurecht abgegeben werden
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Die Luzerner Stadtregierung will die renovationsbedürftige Villa Musegg im Baurecht abgeben. Der Park rund um das frühere städtische Kindergärtnerinnenseminar soll aber öffentlich zugänglich bleiben.

Die Geschichte um die Villa Musegg ist um ein Kapitel reicher. Die Luzerner Stadtregierung ist bereit, das altehrwürdige Gebäude im Baurecht abzugeben. Sie unterstützt damit einen Vorstoss von der FDP, der Mitte, der SVP und den Grünen und will diesen entgegennehmen, wie sie am Montag mitteilte.

Wie es mit der Villa Musegg weitergehen soll, wurde im Stadtparlament bereits mehrmals diskutiert. Die Stadtregierung wollte ursprünglich das 155 Jahre alte Haus für 7,4 Millionen Franken sanieren. Geplant war, im Erdgeschoss ein Café und im Obergeschoss zwei Wohnungen und in der Remise Büroflächen unterzubringen. Die Idee verwarf das Stadtparlament und lehnte den Kredit von 7,4 Millionen Franken ab. Die Mischung von öffentlicher und privater Nutzung, aber auch die Kosten sowie denkmalpflegerische und ökologische Fragen waren im Parlament umstritten.

Quelle: Tele 1 / 15. April 2021

6 Millionen Franken Sanierungskosten

Nun soll die Villa und Remise im Baurecht abgegeben werden. Der Park soll aber weiterhin öffentlich genutzt werden. Die Stadtregierung unterstützt diese Lösung. Sie schätzt die Sanierungskosten auf über 6 Millionen Franken. Diese würden aber den Baurechtsnehmern zufallen. Die Stadt könne so Ausgaben verhindern, könne aber auch keinen wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen, schreibt die Regierung in ihrer Antwort.

Der Verkehrswert der Villa Musegg beziffert die Stadtregierung auf minus 4,4 Millionen Franken. Das Minus erklärt er mit dem schlechten Zustand des Gebäudes. Der aufgestaute Unterhaltsbedarf habe den Immobilienwert komplett aufgezehrt.

Liebhaberobjekt

Deshalb ist für die Stadtregierung klar: Die Villa und Remise sind unter den gegebenen Umständen kein Renditeobjekt, sondern ein Liebhaberobjekt; auch weil die Nutzer der Villa keine private Umgebungsfläche zur Verfügung hätten. Wie das auf dem Markt aufgenommen werde, sei offen, erklärte er. Einen marktgerechten, positiven Baurechtszins gibt es angesichts der Investitionskosten und des negativen Verkehrswerts nicht. Als Mindestangebot will der Stadtrat deswegen einen theoretischen jährlichen Baurechtszins von 14'000 Franken ausschreiben.

Einen Vorstoss zur Villa Musegg eingereicht hatte auch die Fraktion der SP. Sie fordert in einem Vorstoss eine Zwischennutzung zur Erprobung einer künftigen definitiven Nutzung. Diesen Vorstoss lehnt die Stadtregierung ab.

(sda)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 22. Mai 2023 11:33
aktualisiert: 22. Mai 2023 11:33