Wer kann Wicki die Titelverteidigung am ISAF vermiesen?
«Die Ausgangslage ist gegeben, dass es sehr lange spannend bleiben kann. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass ein Schwinger von Beginn an davonzieht», sagt Philipp Schuler. Der ehemalige Schwinger aus Rothenthurm amtet auch in dieser Saison wieder als Experte für PilatusToday, Radio Pilatus und Tele 1.
Seine Vorfreude ist bereits zwei Tage vor dem ISAF gross. Nicht zuletzt dank des hochkarätigen Teilnehmerfeldes. Dass mit Samuel Giger ein sehr starker Schwinger verletzungsbedingt absagen musste, bedauert Schuler: «Samuel Giger ist immer ein Publikumsmagnet. Und eine Verletzung wünscht man niemandem.»
Starke Gastschwinger
Trotzdem kann sich das Teilnehmerfeld sehen lassen. Stand Donnerstagabend sind 17 Eidgenossen mit dabei in Dagmersellen. Das sind drei mehr als noch beim letztjährigen Innerschweizer Schwing- und Älplerfest in Ennetbürgen.
Beim Blick auf die angemeldeten Gastschwinger sticht vor allem ein Name heraus: jener von Fabian Staudenmann. Der Berner ist in blendender Verfassung und konnte in dieser Saison alle fünf Kranzfeste gewinnen, bei denen er antrat. Hinzu kommt, dass der 23-Jährige in diesem Jahr den Sägemehlring noch nie als Verlierer verlassen musste.
Wird ein Berner zum Spielverderber?
Als wäre dies nicht genug, ist Staudenmann auch der einzige Schwinger, der König Joel Wicki in dieser Saison bereits einmal bezwingen konnte. Das Kunststück gelang ihm Ende Mai im Schlussgang des Oberaargauischen – und zwar auf sehr eindrückliche Art und Weise, wie das nachfolgende Video zeigt.
«Fabian Staudenmann hat an den letzten Festen gezeigt, dass er heiss ist. Zudem hat er mit dem Eidgenossen Michael Ledermann, der ebenfalls am ISAF dabei ist, einen starken Partner aus dem gleichen Verband», sagt Schuler. Dennoch sieht der Schwingexperte den aktuellen Überschwinger nicht in der Favoritenrolle.
Alle gegen König Wicki
«Der Topfavorit auf den Festsieg ist aus meiner Sicht Joel Wicki.» Dies habe nicht zuletzt damit zu tun, dass der Sörenberger ein «Heimfest» bestreitet. «Staudenmann als Gast muss sich wohl gegen etwas bessere Schwinger durchsetzen als Wicki.» Hinzu kommt, dass der Schwingerkönig noch eine Rechnung mit Staudenmann offen hat. «Dies könnte Wicki zusätzlich motivieren und zum Vorteil werden.»
Geht es nach Philipp Schuler, müssen die Schwingfans aber auch Pirmin Reichmuth auf der Rechnung haben. «Wenn Piri einen perfekten Tag erwischt, ist er kaum zu stoppen – nicht einmal von Joel Wicki.» Doch in dieser Saison gelang dem Zuger noch kein perfektes Fest. Gut möglich, dass er sich dieses fürs ISAF aufgespart hat.
Wer ist dein Topfavorit?
Von den Gastschwingern müsse man sonst höchstens noch Damian Ott auf der Rechnung haben. Der Ostschweizer konnte in dieser Saison zwei Kranzfeste gewinnen und triumphierte vor zwei Jahren beim prestigeträchtigen Kilchberger-Schwinget. «Ott ist fähig, Schwingfeste zu gewinnen. Er gehört für mich aber nur zum erweiterten Favoritenkreis», so Schuler.
König Wicki vor Staudenmann und Reichmuth – das sind die Favoriten unseres Schwingexperten fürs ISAF. Was denkst du, wer holt sich am Sonntag den Festsieg? Verrate es uns unten in den Kommentaren.
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