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Werft verursacht der SGV einen Gewinnrückgang

Schifffahrt

Werft verursacht der SGV einen Gewinnrückgang

1. Mai 2024, 12:12 Uhr
Die Schiffe auf dem Vierwaldstättersee sind auf Kurs: Die SGV transportierte 2023 rund 2,7 Millionen Passagiere. (Archivaufnahme)
© KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Trotz eines Rekordumsatzes hat die Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee (SGV) 2023 beim Ertrag Abstriche hinnehmen müssen. Grund dafür sind Probleme mit zwei Schiffen, welche die Werft der SGV für den Genfersee baut.

Die SGV-Gruppe konnte den Umsatz von 94,7 Millionen Franken auf 96,1 Millionen Franken erhöhen, wie sie am Mittwoch mitteilte. Der Betriebsertrag Ebit ging indes von 5,0 Millionen Franken auf 3,3 Millionen Franken zurück. Der Gewinn sank von 4,0 Millionen Franken auf 3,3 Millionen Franken.

Die finanzielle Situation habe sich damit 2023 «insgesamt erfreulich entwickelt», teilte die SGV mit. Sie verfüge über ausreichende Liquiditätsreserven, um auch die einnahmenschwächeren Wintermonate ohne Engpässe überstehen zu können.

Als Grund für den Gewinnrückgang nannte die SGV ihre Werft Shiptec AG, die als einziger Geschäftsbereich einen Verlust einfuhr. Das Minus auf Stufe Ebit betrug, nach einem Gewinn von 0,5 Millionen Franken 2022, 3,4 Millionen Franken. Rückläufig war auch der Umsatz. Er sank von 34,3 Millionen Franken auf 27,8 Millionen Franken.

Zwei Fähren für den Genfersee

Schuld am finanziellen Rückschritt der Werft sind laut SGV-Geschäftsführer Stefan Schulthess die zwei Fähren, welche Shiptec für die Compagnie générale de navigation sur le lac Léman SA (CGN) baut. Diese sollen Lausanne mit dem französischen Ufer verbinden.

Laut SGV ist die CGN mit der Manövrierfähigkeit der Fähren unzufrieden, vor allem bei schwierigen Wetterbedingungen und im Hafen von Evian. Die SGV stellt sich auf den Standpunkt, dass sie die Fähren nach den Vorgaben der CGN realisiert habe.

Die strittige Frage sei, wer für welche Eigenschaften der Schiffe verantwortlich sei, sagte Schulthess. Seien die Fähren falsch spezifiziert oder seien sie falsch gebaut worden.

Aussergerichtliche Einigungen

Die meisten strittigen Punkten hätten zwar aussergerichtlich geregelt werden können, doch dies sei nicht gratis, sagte Schulthess. Gemäss der Mitteilung nahm die SGV deswegen in der Jahresrechnung Abgrenzungen in Form von Mindererträgen und Mehraufwendungen vor.

Auf Kurs ist die SGV im Schiffsverkehr. Der Umsatz stieg von 35,9 Millionen Franken auf 40,8 Millionen Franken. Die Zahl der Passagiere stieg um 15 Prozent auf 2,7 Millionen. Unter dem Strich resultierte auf Stufe Ebit ein Gewinn von 5,5 Millionen Franken.

Finanziell erfolgreich war auch die kleine SGV Express AG, welche Luzern mit dem Bürgenstock NW verbindet. Laut Schulthess nutzen immer mehr Touristinnen und Touristen diese Strecke für eine Rundfahrt auf dem Vierwaldstättersee, die viel kürzer ist als die Paradelinie Luzern-Flüelen UR-Luzern.

Auch die Gastronomiesparte Tavolago AG war 2023 erfolgreich. Der Umsatz stieg von 29,6 Millionen Franken auf 34,0 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn Ebit stieg von 0,3 Millionen Franken auf 1,0 Millionen Franken.

Zuversicht für 2024

Ins Geschäftsjahr 2024 blickt die SGV-Gruppe zuversichtlich. Gemäss Mitteilung sind die Zahlen der ersten vier Monate ausgezeichnet.

Von der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock wird die SGV nach eigenen Angaben indes nicht nennenswert profitieren. Sie ist nur am Rande daran beteiligt. Joe Biden werde nicht mit dem Dampfschiff von Luzern zum Bürgenstock fahren, erklärte Schulthess.

(sda)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 1. Mai 2024 11:42
aktualisiert: 1. Mai 2024 12:12