Zu viele Autos? Kanton Luzern hinkt bei Fahrzeugkontrollen nach

Für den Lenker zwar lästig, aber trotzdem wichtig – denn nur so kann sichergestellt werden, dass alle Fahrzeuge sicher auf den Strassen unterwegs sind. Bei gut 340'000 Autos, die im Kanton Luzern eingelöst sind, gibt das viel zu tun bei den Prüfständen der Luzerner Strassenverkehrsämter.

Bei den drei Luzerner Stationen wurden letztes Jahr über 103'000 Fahrzeuge auf Herz und Nieren überprüft. Alleine bei jener in Kriens werden täglich bis zu 240 Fahrzeuge kontrolliert. «Wir prüfen die Reifen, Bremsen sowie das Fahrwerk», sagt Verkehrsexperte Benjamin Dettling. Am Schluss wird mit dem Fahrzeug noch eine kurze Probefahrt gemacht.

Doch aktuell sei man beim Strassenverkehrsamt des Kantons Luzern im Rückstand, erklärt Benjamin Weiss, Chefexperte für Fahrzeugprüfungen beim Kantonalen Strassenverkehrsamt von Luzern. Bei der ersten Prüfung sei man gemäss Weiss nicht im Rückstand – heisst, dass alle Fahrzeuge innerhalb von sechs Jahren geprüft würden. «Bei der zweiten Prüfung sind wir acht bis neun Monate in Verzug.»

Jährliche Fahrzeugzunahme um ein Prozent

Dies habe verschiedene Gründe: «Ein Grund für diesen Rückstand ist die Zunahme der Anzahl Autos», so Chefexperte Weiss. Die Zahl würde nämlich jährlich um ein Prozent zunehmen. Andererseits würde auch das Durchschnittsalter der Fahrzeuge steigen. Die neueren Autos haben also eine längere Lebensdauer.

Zusätzlich würde auch ein Rückstand von der Prüfstelle künstlich erzeugt. «Wir brauchen einen gewissen Rückstand, damit wir vor- und nachgeben können, da wir auch noch andere Aufgaben haben.» Dies beinhalte Aufgaben wie die Prüfung der Schiffe – und im Winter jene für landwirtschaftliche Fahrzeuge. «Dadurch gibt es gewisse Schwankungen beim Rückstand», so Weiss. Allerdings ist der momentane Rückstau von Terminen überdurchschnittlich.

Sicherheit auf Strasse weiterhin gewährleistet

Dieser Rückstand habe allerdings keinen Einfluss auf die Sicherheit auf der Strasse, meint Benjamin Weiss vom Luzerner Strassenverkehrsamt. «Die Hauptursache der Unfälle sind auf Unaufmerksamkeit zurückzuschliessen. Gefolgt von überhöhter Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen.» Technische Defekte würden nur einen sehr kleinen Anteil ausmachen. Das Strassenverkehrsamt des Kantons Luzern sei aber nicht die Ausnahme, in der gesamten Schweiz gäbe es Rückstaus von Terminen.