Zu wenig Personal

Nach langem Hin und Her: Alterszentrum in Buchrain schliesst

18. November 2021, 11:49 Uhr

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Der Gemeinderat von Buchrain hat beschlossen, das Alterszentrum Tschann zu schliessen. Die Personalsituation habe sich in den letzten Monaten verschärft, ausserdem gibt es immer weniger Bewohnende.

Im Jahr 2007 wurde das Alterszentrum Tschann in Buchrain mit 16 Pflegeplätzen eröffnet. Das Zentrum war für Menschen gedacht, die relativ mobil und selbständig waren. Mit den Jahren wurden die Bewohnenden älter und der Pflegebedarf höher, schreibt der Gemeinderat von Buchrain in einer Mitteilung.

Weniger Betten belegt

Entsprechend stiegen die Anforderungen an die Einrichtung und die Kosten. Der Gemeinderat wollte deshalb die Zahl der Betten erhöhen und hatte 2014 mit der Planung eines Pflegeheims mit 80 Plätzen begonnen. Dieses Vorhaben liess sich aber finanziell nicht stemmen, schreibt der Gemeinderat weiter. Im Laufe der Zeit habe sich gezeigt, dass die Betten weniger gebraucht werden, weil die Menschen immer länger im eigenen Haushalt bleiben.

Aus diesem Grund wurde eine Alternative gesucht und über acht bis zwölf zusätzliche Pflegeplätze gesprochen. Gleichzeitig sollte das Alterszentrum Tschann erweitert werden. Dieser Erweiterungsbau wäre bei laufendem Betrieb aber kaum möglich gewesen und die Kosten waren schliesslich höher als erwartet. Deshalb wurde auch dieses Projekt vergangenen August sistiert.

Bericht zeigt, dass Betrieb kaum möglich ist

Trotzdem glaubte der Gemeinderat, dass das Alterszentrum weitergeführt werden kann. Leider habe sich jedoch die Personalsituation verschärft. Ein externer Bericht zeigt nun, dass die Sicherheit und das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohnern mit diesem Personalbestand nur beschränkte Zeit gewährleistet werden kann. Das Alterszentrum wird deswegen geschlossen. Der genaue Zeitpunkt der Schliessung ist noch nicht bekannt.

«Wir werden die Betreuung und Pflege der Bewohnenden bis zur Schliessung jederzeit sicherstellen und alles daran setzen, dass für alle, auch für die Mitarbeitenden und Lernenden, eine gute Anschlusslösung gefunden wird», sagt Sozialvorsteher Stephan Betschen. Der Gemeinderat wolle die Alterspolitik überdenken: «Wir werden einer spezialisierten Beratungsfirma den Auftrag erteilen, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Altersstrategie zu erarbeiten», sagt Gemeindepräsident Ivo Egger. Die Bevölkerung soll stark in diesen Prozess eingebunden werden.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 18. November 2021 11:06
aktualisiert: 18. November 2021 11:49