Kanton Nidwalden

Oscar J. Schwenk ist verstorben

17. Juli 2023, 17:57 Uhr
Der frühere Verwaltungsratspräsident der Pilatus Flugzeugwerke AG Oscar J. Schwenk ist verstorben.
© KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Oscar J. Schwenk, der langjährige Patron der Stanser Pilatus Flugzeugwerke, ist tot. Der 1944 geborene Manager verstarb am Samstag, wie das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der «Nidwaldner Zeitung» bestätigte.

Am Samstag ist Oscar J. Schwenk (Jahrgang 1944) friedlich eingeschlafen, wie die Mitarbeiter der Pilatus Flugzeugwerke in Stans am Montagmorgen erfahren haben, was die «Luzerner Zeitung» berichtet. Sein plötzlicher Tod kam offenbar völlig überraschend, da Schwenk sich guter Gesundheit erfreute. In der Mitteilung an die Mitarbeiter heisst es, so die «LZ»,, dass er tagsüber sogar noch bei der Heuernte aktiv war.

Schwenk machte in Luzern die Matur und kam auf Umwegen zum Ingenieurberuf. Zuerst interessierte er sich mehr für Kunst und Landwirtschaft. Nach dem Studium arbeitete er bei den Eidgenössischen Flugzeugwerken in Emmen. 1979 wechselte er zu den Pilatus Flugzeugwerken, die etwa für ihre PC-6, einem Flugzeug, das auch auf sehr kurzen Pisten gut zurecht kam, bekannt waren.

Fast 30 Jahre lange sass Schwenk beim Stanser Unternehmen im Cockpit. 1994 wurde er Vorsitzender der Geschäftsleitung. Er übte das Amt, mit einer kurzen Unterbrechung, bis 2012 aus. Von 2006 bis 2021 war er zudem Verwaltungsratspräsident.

Gegen Kritik verteidigt

Schwenk galt als eigentliches Gesicht der Pilatus Flugzeugwerke. Um klare Worte war er nie verlegen. Vehement verteidigte er den Export von Pilatus-Trainingsflugzeugen auch in Länder wie etwa Saudi-Arabien. Diese Flugzeuge gelten nicht als Kriegsmaterial. Zuletzt drohte Pilatus 2019 ein Verbot von Wartungsarbeiten im arabischen Raum.

Schwenk führte das Unternehmen mit einer Nischenpolitik erfolgreich. Seit 2001 beschäftigte es an seinem Hauptsitz in Stans mehr als 1000 Angestellte. 2013 überschritt der Umsatz die Milliarden-Grenze. Heute hat Pilatus mehr als doppelt so viele Angestellte in Stans. 2021, als Schwenk das Steuer abgab, belief sich der Umsatz auf 1,3 Milliarden Franken.

Rollout des PC-24

Mit viel Geschick machte Schwenk 2014 den Rollout des PC-24, des ersten Düsenflugzeugs von Pilatus, zum Volksfest mit 35'000 Menschen. Das Geschäftsflugzeug zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es auch auf kurzen Naturpisten starten und landen kann,

Schwenk leitete ausserdem 16 Jahre lang als Verwaltungsratspräsident die Geschicke der Pilatus-Bahnen. Er formte den früheren Bergbahnbetrieb zum modernen Tourismusbetrieb. Zudem übernahm er die Mineralquelle Bad Knutwil AG im Kanton Luzern.

Schwenk sei ein hervorragender, stets bodenständiger Unternehmer und ein unglaublich guter Visionär gewesen, teilten die Pilatus Aircraft Werke anlässlich des Todesfalls mit. «Er hat die Verantwortung über Pilatus in den 90er Jahren - in Krisenzeiten - übernommen und die Firma in den Jahrzehnten danach zu einem der erfolgreichsten Schweizer Industrieunternehmen um- und aufgebaut», schrieb das Unternehmen.

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(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 17. Juli 2023 11:08
aktualisiert: 17. Juli 2023 17:57