Billiger Wohnraum

So kommst du an eine Genossenschaftswohnung – vielleicht

Rochus Zopp, Shana Meister, 14. März 2024, 12:13 Uhr
Durch die hohen Mieten steigt die Nachfrage nach Genossenschaftswohnungen. Doch den Zuschlag für eine solche zu bekommen, ist schwierig. (Symbolbild)
© KEYSTONE/PETER SCHNEIDER
Wohnbaugenossenschaften bieten Wohnungen zu tiefen Preisen an. Mitglied werden kann bei vielen Genossenschaften jeder – in der Theorie. Doch in der Praxis ist die Nachfrage meist höher als das Angebot.

Die Mieten steigen weiter und weiter. Allein im Jahr 2023 kam es zweimal zu einer Erhöhung des Referenzzinssatzes. Das hat bei den meisten Mieterinnen und Mietern – gemeinsam mit den hohen Nebenkosten – zu stark erhöhten Ausgaben fürs Wohnen geführt. Dementsprechend attraktiv scheinen Wohnbaugenossenschaften.

Doch wie wird man eigentlich Mitglied bei so einer Genossenschaft? Das fragte sich auch Reddit-User «Slow_Reward2484». Er beschreibt, dass er sich bei mehreren Genossenschaften beworben habe, aber nie eine Antwort erhielt. Einheitliche Kriterien, wie man an eine Genossenschaftswohnung kommt, gibt es nicht. Die Wohnbaugenossenschaften Schweiz schreiben auf ihrer Website: «Es lohnt sich, sich direkt bei den Wohnbaugenossenschaften in der gewünschten Ortschaft/im gewünschten Quartier zu melden und regelmässig deren Homepage zu besuchen.»

Abl geht nach Rangliste

Die Allgemeine Baugenossenschaft Luzern (abl) ist die grösste der Zentralschweiz. Sie besitzt knapp 2200 Wohnungen in 16 Siedlungen der Region. Diese werden, wenn sie neu vermietet werden, im «abl-magazin» ausgeschrieben – auf der Webseite werden sie nicht angezeigt. Die Wohnungen werden grundsätzlich nur an abl-Mitglieder vergeben. Um sich für eine entsprechende Wohnung bewerben zu können, muss mindestens 1000 Franken Genossenschaftskapital einbezahlt sein sowie der Aufnahmebeschluss des Vorstands vorliegen, schreibt die Baugenossenschaft auf ihrer Webseite.

Aus allen Bewerbungen werden dann die Dauer der Mitgliedschaft sowie die Höhe des einbezahlten Genossenschaftskapitals berücksichtigt. Dann wird eine Art Rangliste der Bewerberinnen und Bewerber erstellt. «Wer am Gründungstag unserer Genossenschaft (25. Mai 1924) Mitglied wurde und 2000 Franken einzahlte, hat die bestmögliche Rangzahl, nämlich Null», so die abl auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Die Genossenschaft verfolgt dieses Prinzip, um vor Willkür zu schützen.

Unterschiedliche Vorgehen bei der Auswahl

Genossenschaftswohnungen gibt es auch ausserhalb des städtischen Gebiets. In Stans beispielsweise schafft die Wohnbaugenossenschaft Stans bezahlbaren Wohnraum, in Uri wiederum die Baugenossenschaft Altdorf. Bei Letzterer kann man sich online auf eine Wohnung bewerben respektive sich auf die Online-Warteliste setzen lassen.

Bei der Auswahl liegt die Genossenschaft Wert darauf, dass die Leute längerfristig in der Wohnung bleiben und einen genossenschaftlichen Gedanken teilen. Weiter sind die Mieter dieser Genossenschaftswohnung dazu verpflichtet, ein Pflichtkapital zu hinterlegen. Dieses richtet sich nach der Grösse der Wohnung.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 26. Februar 2024 07:15
aktualisiert: 14. März 2024 12:13