Stadtratswahlen Luzern

Brändi-Dog als Hobby, raschere Baubewilligungen als Ziel – Marco Baumann im Portrait

Peter Helfenstein, 3. April 2024, 09:51 Uhr
Will für die FDP in die Luzerner Stadtregierung: Marco Baumann
© Marco Baumann
Am 28. April wird der Luzerner Stadtrat neu gewählt. Wir stellen alle Kandidierenden mit einem Porträt vor. Für die FDP will Marco Baumann den freiwerdenden Stadtratssitz von Martin Merki verteidigen.

Wo ist für Sie der schönste Ort in der Stadt Luzern?

Mir gefällt der Konsipark, da man dort einen fantastischen Blick auf die Stadt Luzern und den Vierwaldstättersee hat. Gleichzeitig haben die Gebäude im Park sehr viel Charme. Ich zeige diesen Platz sehr gerne meinen Freunden, die zu Besuch sind.

Womit haben Sie Ihr erstes Sackgeld verdient?

Als Kind habe ich sehr gerne im Clublokal des FC Littau mitgeholfen, Getränke auszuschenken und Hot-Dogs zu machen. Dafür habe ich jeweils ein kleines Sackgeld verdient.

An welches aussergewöhnliche Ereignis in Ihrem Leben erinnern Sie sich besonders gerne zurück?

Ich habe die Politik in der ehemaligen Gemeinde Littau sehr aktiv mitverfolgt. Ein spezielles Ereignis war darum sicher die Fusion von Littau mit der Stadt Luzern im Jahr 2010. Die Fusion war für viele Einwohnerinnen und Einwohner sehr emotional. Für mich war es der richtige Entscheid, den ich auch heute noch unterstütze. In diesem Moment war für mich klar, dass ich mich aktiver mit den gesellschaftlichen Themen und Fragen in der Stadt Luzern auseinandersetzen will. Darum trat ich den Jungfreisinnigen Stadt Luzern bei, wo ich mich mit meiner politischen Überzeugung am besten aufgehoben fühlte.

Wo verbringen Sie Ihre Ferien?

Ich reise sehr gerne ans Meer, da ich mich dort am besten ausruhen und entspannen kann. Meine Lieblingsreiseziele sind dabei Italien und Spanien.

Wer ist Ihr Vorbild?

Ich habe kein bestimmtes Vorbild. Mich inspirieren allgemein Menschen, die sich mit Leidenschaft und Engagement für eine Verbesserung des gesellschaftlichen Lebens einsetzen.

So schlug sich Marco Baumann bei der Tele 1-Sendung Polit+

Quelle: PilatusToday / Tele 1

Verfügen Sie über ein geheimes Talent?

Ich bin erstaunlich gut im Brändi-Dog, da mir das Taktieren und strategische Überlegungen liegen. Wobei das Spiel natürlich nur bedingt mit strategischem Talent zu tun hat.

Wenn Sie einen Tag König der Schweiz wären, was würden Sie sofort ändern?

Ich würde den Ausbau von erneuerbarer Energie wie Solar, Wind und Wasser beschleunigen, damit wir auch in Zukunft noch genug Energie zur Verfügung haben.

Wie schätzen Sie die Arbeit der Luzerner Stadtregierung ein?

Der aktuelle Stadtrat hat in den letzten acht bzw. zwölf Jahren Einiges erreicht und insgesamt eine gute Arbeit gemacht. So wurden zahlreiche Schulhäuser saniert oder erneuert, eine Klima- und Energiestrategie aufgegleist und auch die Sozialhilfe gezielt ausgebaut. Gleichzeitig sind aber auch wichtige Projekte wie die Cheerstrasse, die Villa auf Musegg, eine Carparkierungslösung oder die Zusammenführung der Bau- und Zonenordnungen gescheitert. Mit einem besseren Dialog mit dem Kanton, den Quartieren und den Parteien wäre bei diesen Projekten wohl mehr möglich gewesen.

Warum sollte die Luzerner Bevölkerung Sie wählen?

Für mich ist klar, dass wir nur gemeinsam und im Dialog bessere Lösungen erreichen. Darum ist es wichtig, dass bei städtischen Projekten die Anliegen und Bedürfnisse der betroffenen Anspruchsgruppen rechtzeitig einfliessen. Dafür braucht es gute Kontakte zum Kanton, zum Bund, zu den städtischen Vereinen und zu den Quartieren. Heute scheitern viele Bau- und Verkehrsprojekte, weil dieser Dialog zu kurz kommt.

Als Stadtrat möchte ich den Dialog verstärken und verbessern. So erreichen wir zukünftig mehr in der Stadt Luzern. Darum auch mein Wahlslogan «Zäme meh erreiche». Ich bringe die notwendige politische, aber auch die berufliche Erfahrung und das Netzwerk mit, um Lösungen im Dialog zu finden. Ich kenne bereits die Prozesse, Strukturen und die Verwaltungsmitarbeiter in der Stadt und bin schon mit den Projekten und Themen in den Dienstabteilungen vertraut. Ich werde dabei ein Stadtrat sein, der den Dialog sucht und Brücken baut. Brücken zwischen Jung und Alt, zwischen den Innen- und Aussenquartieren und zwischen links und rechts. Ich werde ein Stadtrat sein, der eine klare liberale Haltung vertritt, aber Hand für tragfähige Kompromisse bietet.

Welches ist Ihre Wunsch-Direktion und welches Thema würden Sie dort priorisieren?

Ich kann mir die Arbeit in jedem der fünf Direktionen vorstellen. Meine Wunschdirektionen sind aber die Baudirektion und die Umwelt- und Mobilitätsdirektion. In diesen Direktionen stehen viele wegweisende Zukunftsprojekte an, die ich sehr gerne vorantreiben würde. Bei der Baudirektion ist es die Beschleunigung der Bewilligungsverfahren und die Schaffung von mehr gemeinnützigem Wohnraum. Bei der Umwelt- und Mobilitätsdirektion ist es die Suche nach einer langfristigen Lösung für die Carparkierung und die Umsetzung der Klima- und Energiestrategie, welche sehr anspruchsvoll wird.

Welches sind aus Ihrer Sicht die aktuell grössten Herausforderungen der Stadt? Nennen Sie drei.

Die Modernisierung der Infrastruktur ist eine der grössten Herausforderungen. Dabei gilt es beim Bau des Durchgangsbahnhofs und des Bypass die negativen Auswirkungen mit flankierenden Massnahmen zu reduzieren und gleichzeitig das grosse Entwicklungspotenzial zu nutzen, das sich aus den Verkehrsprojekten ergibt. Als zweite Herausforderung sehe ich den Theaterneubau. Für die Modernisierung des Kulturstandorts brauchen wir einen Neubau. Doch der erste Entwurf hat noch nicht überzeugt. Ich hoffe, dass die Überarbeitung nun Früchte trägt und die Bevölkerung überzeugen wird. Als dritte Herausforderung sehe ich den Wohnungsbau. Wir brauchen dringend mehr und vor allem mehr bezahlbaren Wohnraum für alle. Darum müssen wir die Baubewilligungsverfahren beschleunigen, die Regulierungsdichte eindämmen und die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften intensivieren.

Grünflächen oder genügend Parkplätze in der Stadt. Was ist für Sie wichtiger?

Aktuell ist es wichtiger, dass wir im Rahmen des starken Parkplatzabbaus noch genügend Parkplätze für das Gewerbe und für alle Personen sichern, die auf das Auto angewiesen sind. Gleichzeitig müssen wir aber die Quartiere aufwerten und Grünflächen erstellen, damit wir auch weiterhin gerne in der Stadt leben. Dafür müssen Parkplätze abgebaut und/oder in den Untergrund verschoben werden.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 20. März 2024 09:17
aktualisiert: 3. April 2024 09:51