Zell

Kampf gegen invasiven Laubholzbockkäfer trägt Früchte

7. November 2023, 13:56 Uhr
Ein präparierter Asiatischer Laubholzbockkäfer. (Archivaufnahme),
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Die Zahl der in der Gemeinde Zell vom Asiatischen Laubholzbockkäfer neu befallenen Bäume ist 2023 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Für den Kanton Luzern zeigt dies, dass die ergriffenen Massnahmen Wirkung zeigen.

Der Schädling war im August 2022 in Zell entdeckt worden. Damals wurden 74 befallene Bäume festgestellt, 2023 erhöhte sich die Zahl um 12 auf 86. Der Befallsdruck ist rückläufig, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh.

Die Flugzeit des Laubholzbockkäfers erstreckt sich von April bis November. Wird ein Befall festgestellt, werden in einem Radius von 100 Metern gefährdete Laubbäume gefällt. Es handelt sich dabei vor allem um Ahorn, Weide, Esche, Birke und Rosskastanie.

Bäume gefällt, um Verbreitung zu stoppen

Bis heute seien auf dem Gebiet der Gemeinde Zell 1800 Bäume und Sträucher gefällt worden, teilte die Staatskanzlei mit. Die meisten gefällten Pflanzen seien in Gärten gestanden und damit relativ klein gewesen.

Der Asiatische Laubholzbockkäfer wurde im Sommer 2022 in Zell entdeckt.

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Vom Schädling heimgesucht wurde aber auch der Schutzwald oberhalb von Luthern. Hier gilt es, nicht nur den Käfer zu bekämpfen, sondern auch die Schutzfunktion des Waldes zu erhalten. Einzelne Bäume, auf denen sich der Laubholzbockkäfer einnisten könnte, wurden gezielt gefällt. Auch Baumkronen wurden geschnitten.

Trotz der aufwendigen Bekämpfung wurden auch in diesem Sommer Larven gefunden.

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Bekämpfung kostete eine Million Franken

Für die Wintermonate 2024 sind in Zell weitere gezielte präventive Fällungen vorgesehen. Die Schädlingsbekämpfung kostete 2023 rund eine Million Franken. 40 Prozent der Kosten bezahlt der Bund. Auch wenn der Laubholzbockkäfer erst 2022 entdeckt wurde, dürfte er seit mindestens sieben Jahren in Zell heimisch sein, wie es weiter hiess.

Der Käfer ist für Bäume äusserst gefährlich. Diese sterben wenige Jahre nach Befall ab.

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Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist ein invasiver, besonders gefährlicher Schädling. Er ist ohne Fühler 2,5 bis 3,5 Zentimeter lang und hat helle Flecken. Die befallenen Laubhölzer sterben in wenigen Jahren ab. Hinweise für den Befall eines Baumes sind zunächst Frassschäden unter der Rinde, später Frass im Holz. Dabei fallen in verlassenen Bohrgängen grobe Späne an.

(sda/red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 7. November 2023 13:28
aktualisiert: 7. November 2023 13:56