Zentralschweiz
Luzern

FCL-Dorn nach Niederlage: «Es ist noch nicht vorbei»

1:3 in Schottland

FCL-Dorn nach Niederlage: «Es ist noch nicht vorbei»

Sven Brun, 11. August 2023, 09:13 Uhr

Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz

Der FC Luzern verliert auswärts in Schottland 1:3. Damit stehen die Luzerner vor einer Herkulesaufgabe, wenn sie nächste Woche den Einzug in die Conference-League-Playoffs noch schaffen wollen. Pius Dorn gibt sich dennoch kämpferisch.

Viele hohe und weite Bälle erwartete der FCL gegen den Hibernian FC aus Edinburgh. Und genau so war es dann auch. Die Schotten kämpften um jeden Ball und machten den Luzernern das Leben so richtig schwer. Gemeinsam mit den rund 13'000 Heimfans im Rücken pushten sich die «Hibs» nach jeder gelungenen Aktion.

Seitens FCL sind nicht so viele Anhänger angereist. Schuld ist wohl das Military Tattoo in Edinburgh. Hin- und Rückflug kosteten rasch 800 bis 1000 Franken, für eine Hotelübernachtung war unter 250 Franken auch nicht wirklich viel zu machen.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Stimmung machten die rund 150 mitgereisten Fans aber sehr wohl. Und dies zurecht. Ein spannendes, intensives Spiel. Beide Teams kreierten zwar in der ersten Halbzeit nur selten Grosschancen, es war aber zumindest in den ersten 20 Minuten und dann erneut kurz vor der Pause ein munteres Hin und Her. Trainer Mario Frick war aber dennoch nicht wirklich zufrieden: «In der ersten Halbzeit haben wir unsere offensiven Abläufe kaum auf den Platz gebracht, wir waren zu wenig sauber. Wir hatten kaum Abschlüsse.»

Die beste Möglichkeit für den FC Luzern vergab Pius Dorn in der Nachspielzeit. Schön herausgespielt von Frydek, konnte er die Super-Kombo der beiden Aussenverteidiger jedoch nicht in ein Tor ummünzen. Im letzten Moment grätschte ein Schotte den Ball weg – 0:0 zur Pause.

Spektakel in der zweiten Halbzeit

Die zweiten 45 Minuten starteten mit einem grünweissen Feuerwerk. Nur wenige Augenblicke nach dem Wiederanpfiff, viele schottische Fans hatten ihre Plätze auf der Tribüne noch nicht wieder besetzt, lag der Ball ein erstes Mal im Tor. Nach einem Frydek-Fehler netzte Newell ein.

Es war der Startschuss für eine denkwürdige Halbzeit mit wenig kontrolliertem Fussball, dafür viel Action. Nur zehn Minuten nach dem «Hibs»-Tor konnte Beka nach einem Meyer-Eckball zum 1:1 ausgleichen. «Wir machten phasenweise ein richtig gutes Spiel. Der Ausgleich war verdient», meinte Dorn.

Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz

Die Resultate-Tafel blieb jedoch wiederum nur kurz beim 1:1 stehen. In der 73. Minute spielten die Schotten Katz und Maus mit der FCL-Abwehr und gingen erneut in Führung. «Dann brennt die Hütte nach dem 1:2», sagte Trainer Frick. Dennoch kamen seine Mannen erneut zu Chancen. Dorn scheiterte am Quergebälk. Was den Trainer aber besonders ärgert, waren die Minuten danach: «Wenn du das 2:2 nicht machst, darfst du auf keinen Fall das 1:3 erhalten.»

Bekanntlich wurde dieses jedoch Tatsache. Wiederum zu einem sehr dummen Zeitpunkt. In der 90. Minute traf Obita nach einem katastrophalen Jashari-Fehler für die Schotten, es war das dritte Tor des Heimteams.

Die FCL-Noten

Frick meinte nach der Partie: «Die Ausgangslage ist nicht gut, ganz klar. Mit einem 1:2 hätten wir leben können, ein 1:3 ist eine richtige Herausforderung. Aber es ist noch möglich.» Oder in Worten von Pius Dorn: «Das Schöne ist, es ist noch nicht vorbei.»

Das Rückspiel findet am nächsten Donnerstag in Luzern statt. Sollte der FCL das Duell noch zu seinen Gunsten entscheiden, würde in den Playoffs, der letzten Qualifikationsrunde vor der Gruppenphase, Aston Villa warten.

Spieler des Spiels

Ardon Jashari. Jedoch nicht im positiven Sinne. Der ehemalige Captain läuft komplett seiner Form hinterher, spielt massiv unter seinem Niveau. Viele Fehler, keine gute Körpersprache, eine enttäuschende Leistung. Tiefpunkt war der katastrophale Patzer, ein nonchalanter Seitenwechsel, der dann zum 1:3-Schlussresultat führte. Frick meinte nach dem Spiel: «Der Fehler von Ardon kann ein Konzentrationsmangel oder Müdigkeit sein. Auf jeden Fall darf es auf diesem Niveau nicht passieren.»

Szene des Spiels

Der Lattenknaller von Pius Dorn in der 79. Minute. Es wäre der perfekte Moment für den 2:2-Ausgleichstreffer gewesen. Der Deutsche sagte dazu: «Das war schon sehr bitter.»

Liveticker zum Nachlesen

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 10. August 2023 20:19
aktualisiert: 11. August 2023 09:13