Zentralschweiz

«Bad guy der Natur» war gestern – neuer Bike-Kodex will Frieden

Nadine Purtschert, 6. September 2023, 15:33 Uhr
Zwischen Wanderern und Bikern soll künftig Frieden herrschen mit dem Bike-Kodex.
© getty
In der Zentralschweiz gibt es ab sofort einen Bike-Kodex. Unter dem Motto «fair, tolerant, respektvoll» wollen die Initianten auf das korrekte Verhalten beim Biken aufmerksam machen. Wir haben nachgehakt, was es mit dem Bike-Kodex genau auf sich hat.

Im Auftrag der Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz und Uri hat die Bikegenossenschaft Zentralschweiz den Bike-Kodex erstellt. «Wir Biker sind vielfach einfach der ‹Bad guy› in der Natur. Wichtig ist, dass man von aussen wahrnimmt, dass wir Biker nicht einfach Rowdys sind», sagt Thomy Vetterli, Geschäftsführer der Bikegenossenschaft Zentralschweiz, zu den Beweggründen für den neuen Kodex.

Biken wird populärer

Der Bike-Kodex wurde ins Leben gerufen, weil man präventiv agieren möchte und nicht erst nachträglich, wenn sich Biker allenfalls negativ oder falsch verhalten haben. «Die Bevölkerung wächst und es hat immer mehr Leute draussen, doch die Zentralschweiz wird nicht grösser», sagt Vetterli. «Acht Prozent der Bevölkerung hat den Bikesport vor Corona regelmässig ausgeübt. Nach der Pandemie wurden es zehn bis zwölf Prozent.»

Mit folgenden Anweisungen wendet sich der Kodex an die Biker: «Wir zeigen Respekt; wir bleiben auf dem Weg; wir tragen Sorge; wir bleiben auf dem Weg; wir tragen Sorge zur Umwelt; wir hinterlassen keine Spuren.» Diese Botschaft soll für ein friedliches Verhältnis zwischen Wanderern und Bikern sorgen.

Kodex soll in der Szene bekannt gemacht werden

Um den Kodex bekannt zu machen, wollen die Initianten die Biker an der Wurzel erreichen: Bikeschulen, Veloshops, Fahrtechnikkurse, touristischen Agenturen und Co. wurden mit Flyern ausgestattet und entsprechend aufgeklärt. Die Plakate und Informationen zum Kodex sind zudem im Internet einsehbar, auch über digitale Kanäle wird der neue Kodex beworben.

Das Miteinander auf Wegen und in der Natur und Landschaft soll gefördert werden.

© zVg/Roger Grüter

Thomy Vetterli zeigt sich froh über die Umsetzung des Kodex: «Wichtig ist, dass wir die Message auf Augenhöhe übermitteln können, nicht schulmeisterlich und ohne Befehlston. Für mich als Biker sind diese Dinge selbstverständlich. Trotzdem gibt es Dinge, die man auch mir immer wieder sagen muss», erzählt der Geschäftsführer der Bikegenossenschaft Zentralschweiz und lacht.

Auf eine Augenhöhe gebracht

Von den sechs Zentralschweizer Kantonen sind alle am neuen Bike-Kodex beteiligt – ausser Zug. Dieser fährt laut Vetterli seine eigene Strategie. «Es ist uns von Anfang an sehr wichtig gewesen, dass wir es zusammen machen. Denn fast jeder grosse Berg verbindet zwei Kantone.» Die beteiligten Kantone haben auch die Kosten des Projekts übernommen und durch fünf geteilt, so Vetterli. Entsprechend seien sie nicht hoch ausgefallen.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 6. September 2023 10:57
aktualisiert: 6. September 2023 15:33